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Studie: 32 000 Insolvenzen Mehr Händler sind zahlungsunfähig

Düsseldorf. Das Ende der Drogeriemarktkette Schlecker läutet einen Anstieg der Firmenpleiten in Deutschland ein. "Wir werden in diesem Jahr wieder mehr Unternehmensinsolvenzen haben", sagte der Leiter Wirtschaftsforschung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform, Michael Bretz, gestern bei der Vorlage der Zahlen zu Firmen- und Verbraucherinsolvenzen im ersten Halbjahr 2012. Mittelständische Betriebe und Exporteure bekämen wegen der nachlassenden Konjunktur Probleme bei der Finanzierung. Die Turbulenzen in Griechenland und Spanien sendeten Schockwellen durch Europas Wirtschaft.
29.06.2012, 05:00 Uhr
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Von Peter Lessmann

Düsseldorf. Das Ende der Drogeriemarktkette Schlecker läutet einen Anstieg der Firmenpleiten in Deutschland ein. "Wir werden in diesem Jahr wieder mehr Unternehmensinsolvenzen haben", sagte der Leiter Wirtschaftsforschung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform, Michael Bretz, gestern bei der Vorlage der Zahlen zu Firmen- und Verbraucherinsolvenzen im ersten Halbjahr 2012. Mittelständische Betriebe und Exporteure bekämen wegen der nachlassenden Konjunktur Probleme bei der Finanzierung. Die Turbulenzen in Griechenland und Spanien sendeten Schockwellen durch Europas Wirtschaft.

Bis zum Jahresende erwartet die Auskunftei einen Anstieg der Unternehmenspleiten von rund 2000 auf 32000 Fälle. Es deute sich eine Umkehr im Insolvenzgeschehen an. Bretz warnte aber davor, die Lage zu dramatisieren. 2003 hatten die Firmenpleiten mit fast 40000 ihren bisherigen Höhepunkt erreicht.

In den ersten sechs Monaten 2012 hatten sich die Unternehmenspleiten leicht um 0,7 Prozent erhöht. Bei den Verbraucherinsolvenzen verzeichnete Creditreform sogar einen Rückgang um 1,4 Prozent auf rund 50800 Fälle. Während die Zuwächse der Firmenpleiten moderat ausfiel, seien die Insolvenzschäden durch Forderungsausfälle und die Zahl der bedrohten Arbeitsplätze förmlich nach oben geschnellt. Dazu trugen vor allem der Zusammenbruch der Drogeriekette Schlecker und Probleme in der Solarbranche und bei Autozulieferern bei.

Die Zahl der bedrohten Arbeitsplätze durch Zahlungsunfähigkeit der Betriebe sei gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 36 Prozent auf 150000 geklettert. Mehr als die Hälfte des voraussichtlichen Stellenabbaus entfalle auf größere Unternehmen. Auch die Schäden durch Forderungsausfälle schossen nach oben: Insgesamt bezifferte Bretz den volkswirtschaftlichen Schaden in den ersten beiden Quartalen 2012 auf eine Summe von 16,2 Milliarden Euro, 56 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Stark erwischt von Pleiten waren besonders Handelsbetriebe, wo acht Prozent mehr Unternehmen den Gang zum Insolvenzrichter antraten. Anders die Bauwirtschaft, die Zahl der Pleiten sank um neun Prozent.

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