Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Bremen investiert 21 Millionen Euro für das Ausbaggern und eine neue Kaje im Industriehafen Mehr Tiefgang für größere Schiffe

Bremen. Mit Spannung wird erwartet, wie das Bieterrennen um den Bau des neuen Offshore-Terminals in Bremerhaven ausgeht. Und ob sich dieser rund 200 Millionen Euro teure Spezialhafen tatsächlich, wie geplant, rein privat finanzieren lässt. Es wird, so viel steht fest, das vorerst letzte Großprojekt in Bremerhaven, wo im vergangenen Jahrzehnt mächtig investiert wurde. In den letzten Abschnitt des Containerhafens (CT4, 500 Millionen Euro), in eine neue Kaiserschleuse (230 Millionen Euro) und demnächst noch in die Hafenbahn (35 Millionen Euro). Weitere teure Vorhaben wird es kaum noch geben, selbst die 25 bis 30 Millionen Euro, die jährlich für die Unterhaltung der Häfen nötig sind, können nur mit Mühe aufgetrieben werden. Eine Ausnahme gibt es allerdings: In den Industriehafen vor den Stadttoren Bremens werden 23 Millionen Euro investiert.
06.07.2012, 05:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Krischan Förster

Bremen. Mit Spannung wird erwartet, wie das Bieterrennen um den Bau des neuen Offshore-Terminals in Bremerhaven ausgeht. Und ob sich dieser rund 200 Millionen Euro teure Spezialhafen tatsächlich, wie geplant, rein privat finanzieren lässt. Es wird, so viel steht fest, das vorerst letzte Großprojekt in Bremerhaven, wo im vergangenen Jahrzehnt mächtig investiert wurde. In den letzten Abschnitt des Containerhafens (CT4, 500 Millionen Euro), in eine neue Kaiserschleuse (230 Millionen Euro) und demnächst noch in die Hafenbahn (35 Millionen Euro). Weitere teure Vorhaben wird es kaum noch geben, selbst die 25 bis 30 Millionen Euro, die jährlich für die Unterhaltung der Häfen nötig sind, können nur mit Mühe aufgetrieben werden. Eine Ausnahme gibt es allerdings: In den Industriehafen vor den Stadttoren Bremens werden 23 Millionen Euro investiert.

Die fünf Becken am Ostufer der Weser bilden ein Wirtschaftsgebiet, das in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird. Zu Unrecht: Denn an den Kajen arbeiten immerhin rund 50 Firmen mit 2400 Beschäftigten, darunter große Unternehmen wie die Rhenus-Tochter Weserport, der Baustofflieferant Mibau oder der Schiffsausrüster Kloska. Alle zusammen sorgen für einen Jahresumsatz von geschätzt 2,5 Milliarden Euro. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes wurden 2011 im Industriehafen etwa 6,8 Millionen Tonnen umgeschlagen, mehr als der Hälfte aller in Bremen-Stadt angelandeten Seegüter.

Doch sie drückt seit Jahren auch ein großes Problem: Für immer größer werdende Schiffe ist der Hafen zu flach geworden. Bei einer Wassertiefe von maximal 9,45 Metern können Panamax-Frachter, die Kohle oder Stahl geladen haben, nicht mehr voll beladen in den Hafen. Das betrifft fast jedes achte von insgesamt 1000 Schiffen, die oft vorher in Brake oder Nordenham teilabgeladen werden müssen. Seit Jahren fordern die Industrie-Anrainer deshalb eine Vertiefung der Zufahrt und eine Verbreiterung von Engstellen – jetzt wurden sie erhört. Das Land Bremen gibt das benötigte Geld frei.

Ab 2013 soll die Hafensohle im Verbindungshafen A, im Hütten-, Kohlen- und Kalihafen um einen Meter auf 10,50 Meter vertieft und eine Schwelle an der Schleusenausfahrt entfernt werden. Kosten: 13,3 Millionen Euro. Danach, so heißt es in der Begründung des Wirtschaftsressorts, könnten Panamax-Frachter mit 15 bis 30 Prozent mehr Ladung den Industriehafen anlaufen.

Parallel wird das Becken des Hüttenhafens verbreitert. Dafür muss die Uferkante um drei Meter zurückgenommen und eine neue Kaje gebaut werden. Die Durchfahrtsbreite wächst auf 46 Meter. Damit können Schiffe bis zu einer Breite von 25,5 Metern hineinfahren, auch wenn am Terminal 1 von Weserport bereits ein Frachter liegt. Bislang musste umständlich und teuer verholt werden. Das Land zahlt dafür 7,8 Millionen Euro, weitere 1,5 Millionen Euro werden vom Terminalbetreiber finanziert.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)