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Immobilien Mieten-Kaufen-Rechner geben Orientierung in Bremen und umzu

Steigende Mieten – vielleicht lohnt sich deshalb doch der Kauf einer Bestandsimmobilie. Ein Vergleich kann eine erste Orientierung geben. Trotz höherer Zinsen könne ein Kauf sinnvoll sein, so die Sparkasse.
11.06.2024, 05:00 Uhr
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Mieten-Kaufen-Rechner geben Orientierung in Bremen und umzu
Von Peter Hanuschke

Höhere Zinsen, gestiegene Baukosten – diese Umstände erschweren den Wunsch, eine Neu-Immobilie zu erwerben. Auf der anderen Seite sind auch die Mieten meistens nicht günstig und steigen in vielen Fällen von Jahr zu Jahr. Ein Vergleich kann Orientierung geben, ob es sich mehr lohnt, Miete zu zahlen oder in die eigenen vier Wände einer Gebrauchtimmobilie zu investieren. Bei einer Beispiel-Vergleichsrechnung mit einem Miet- und einem Verkaufsangebot in Bremen anhand einer Immobiliensuchmaschine wäre der Kauf der Bestandsimmobilie günstiger. Allerdings wird bei dem Beispiel auch eine Kaltmiete von 15,42 Euro pro Quadratmeter verlangt.

Was sollte aus Sicht der Sparkasse bei einem Vergleich von Mieten und Kaufen berücksichtigt werden?

Falls die Mietausgaben gleich oder über der monatlichen Belastung des möglichen Kredits liegen, bedeute das nicht automatisch ein eindeutiges Kaufindiz, informiert die Sparkasse Bremen in einer Broschüre. Die Empfehlung lautet, sich die gesamte Kostensituation vor Augen zu führen. Man müsse bei einem Vergleich beispielsweise den baulichen Zustand genauer betrachten, sagt die Sparkasse Bremen auf Nachfrage des WESER-KURIER. Speziell sei etwa die Energieeffizienz ein wesentliches Kriterium für die Kaufentscheidung.

Welche Angebote liegen der Beispielrechnung für Mieten oder Kaufen in Bremen zugrunde?

Es ging um zwei Objekte in Bremen-Hastedt. Die Wohnung mit einem Zimmer, 48 Quadratmeter, wurde zu einer Kaltmiete von 740 Euro angeboten. Nebenkosten: 250 Euro. Der Preis für die Wohnung zum Kauf, 46,95 Quadratmeter und zwei Zimmer, lag bei 125.000 Euro. Bei diesem Vergleich über einen Miete-Kauf-Rechner schnitt der Kauf günstiger ab. Zugrunde gelegt wurde ein Kredit über 110.000 Euro und eine Zinsbindung für 20 Jahre mit einem effektiven Zins von 4,25 Prozent.

Was nützen Mieten-Kaufen-Rechner?

Ein Vergleich zwischen Mieten und Kaufen nur anhand der Daten eines Immobilienportals ist nur bedingt aussagekräftig, weil beispielsweise der beschriebene Zustand des Objekts nicht unbedingt der Realität entspricht. Als erste Orientierung ist ein Mieten-Kaufen-Rechner sicherlich geeignet. Das Immobilienportal Immowelt schreibt über seinen Rechner, dass er eine prozentuale Prognose auswirft, ob sich mieten oder kaufen lohnt. Das Portal weist darauf hin, dass es sich um "eine rein hypothetische Berechnung und keine ausführliche Finanzberatung handelt".

Welche Daten werden berücksichtigt?

Neben dem Kaufpreis, der Warmmiete, dem erwartbaren Jahreszins, der anfänglichen Tilgung und der Höhe des Eigenkapitals berücksichtigen viele Rechner unter anderem die laufenden monatlichen Kosten für die Kaufimmobilie. Außerdem muss meistens das Bundesland angegeben werden, in dem sich die Objekte befinden, weil dadurch beispielsweise die Kaufnebenkosten berechnet werden. Ebenso wird eine Mietsteigerung pro Jahr eingerechnet.

Wie ordnet die Sparkasse Bremen den Markt für Mieten und Kaufen derzeit ein?

Aktuell sei eine hohe Anfrage nach Mietwohnungen vorhanden – speziell im preisgünstigen Bereich, so die Sparkasse Immobilien Bremen GmbH. Zur Kaltmiete der Beispielrechnung sagt das Unternehmen, dass ein Mietpreis von 15,42 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter "aus unserer Sicht eher die Ausnahme und nicht der Regelfall ist. Wir beobachten, dass Wohnungsbauunternehmen als große Bestandseigentümer und auch viele private Vermieter sich an den gültigen Mietspiegel in Bremen halten."

Zum Kauf von Immobilien sagt die Sparkasse Immobilien Bremen GmbH, "dass durch die rückläufigen Immobilienpreise ein Kauf – auch bei höherem Zinsniveau – durchaus sinnvoll sein kann". Grundsätzlich müsse eine Baufinanzierung individuell geprüft werden, weil dafür die persönlichen wirtschaftlichen Verhältnisse ausschlaggebend seien.

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Wie haben sich die Mieten und Immobilienpreise entwickelt?

Die Mietpreise für Wohnungen in Bremen liegen laut dem Immobilienunternehmen Engel & Völkers aktuell bei durchschnittlich 11,56 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleich zum vergangenen Jahr liege der Trend bei etwa einem Plus von 5,28 Prozent. Bei Häusern sei der durchschnittliche Quadratmeter-Mietpreis bei 11,57 Euro (plus 6,93 Prozent).

Die aktuellen Hauspreise in Bremen gibt Engel & Völkers mit durchschnittlich 2.466 Euro pro Quadratmeter an – der Trend im Vergleich zum Vorjahr sei damit bei minus 2,15 Prozent. Bei Wohnungen liege der durchschnittliche Quadratmeterpreis bei durchschnittlich 2.551 Euro (minus 0,37 Prozent).

Im niedersächsischen Umland liegen die Hauspreise beispielsweise in Osterholz-Scharmbeck laut dem Immobilienunternehmen aktuell bei durchschnittlich 2.224 Euro pro Quadratmeter (plus 2,78 Prozent), bei Wohnungspreisen gab es im Trend ein Minus von 12,08 Prozent: Den Quadratmeterpreis gibt Engel & Völkers mit durchschnittlich 2.188 Euro an.

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