Der Lebensmittelkonzern Mondelez erwägt die Verlegung seiner Deutschlandzentrale von der Langemarckstraße an einen anderen Standort in Bremen. Das Unternehmen habe nach den jüngsten Umstruktierungen überprüft, ob die derzeitigen Räume im Büroturm an der Weser „betriebswirtschaftlich und logistisch nach wie vor unseren Anforderungen optimal entsprechen“, sagte eine Mondelez-Sprecherin. „Die Bewertung hat ergeben, dass die Anmietung einer kleineren, modernen Bürofläche in Bremen durchaus eine sinnvolle Alternative darstellen könnte.“
Der Standort an der Langemarckstraße hat Tradition: Auf dem Firmengelände befand sich einst die Rösterei und auch die Verwaltung des Bremer Kaffeeunternehmens Jacobs. 1990 verkaufte Klaus Jacobs seine Firma, es entstand der Konzern Kraft Jacobs Suchard. Heute firmiert das Unternehmen als Mondelez und ist einer der größten Nahrungsmittelhersteller der Welt – mit Marken wie Milka, Oreo oder Philadelphia. Das Kaffeegeschäft hatte Mondelez 2015 abgespalten und zusammen mit dem niederländischen Konzern D.E. Master Blenders das neue Gemeinschaftsunternehmen Jacobs Douwe Egberts gegründet.
Damit verringerte sich auch die Zahl der Mondelez-Mitarbeiter in Bremen von über 1000 auf derzeit etwa 600 – weswegen der Konzern nun den Umzug prüft. Der Standort Bremen stehe grundsätzlich nicht zur Debatte, sagte die Unternehmenssprecherin. Für die nun anstehende vertiefte Prüfung gebe es keinen Zeitplan. Die Mitarbeiter seien über die Überlegungen informiert worden. Es sei auch denkbar, dass die Mondelez-Zentrale letztlich in der Langemarckstraße verbleibe. Auf dem Gelände in der Bremer Neustadt ist auch Jacobs Douwe Egberts angesiedelt. An dem Kaffeehersteller hält Mondelez einen Anteil von 44 Prozent.