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Neue Tätigkeit für Harald Emigholz Nach dem Ehrenamt ist vor dem Ehrenamt

Nach dem Ehrenamt ist für Harald Emigholz vor dem Ehrenamt: Der nun ehemalige Präses der Handelskammer Bremen stellt sich Mittwoch beim Bremer Stiftungshaus zur Wahl, das mehr als 90 Stiftungen repräsentiert.
16.06.2019, 05:50 Uhr
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Nach dem Ehrenamt ist vor dem Ehrenamt
Von Florian Schwiegershausen

Im Januar waren die drei Jahre für Harald Emigholz im Bremer Schütting um. Als Präses der Bremer Handelskammer er von Janina Marahrens-Hashagen abgelöst. Im April hat sich Emigholz zudem aus der gleichnamigen Reifenfirma zurückgezogen, die gerade den 90. Geburtstag gefeiert hatte. Sein Sohn Christian führt nun das Unternehmen, Harald Emigholz kümmert sich nur noch um die Verwaltung des Gebäudes. Damals sagte er bereits, dass er seine freie Zeit nutzen will, um sich seinen Ehrenämtern zu widmen.

So manche Einladung habe er in diesem Jahr schon erhalten, ganz nach dem Motto: „Jetzt, wo Sie ja mehr Zeit haben.“ Doch trotz der zusätzlichen freien Zeit: Bei den zahlreichen Anfragen habe er einige ablehnen müssen. Eins ist schon vorher sicher gewesen: Als Vorstand der Bremer Schuloffensive macht er so weiter wie bisher. Der Verein unterstützt Schulen im Land Bremen schnell und unbürokratisch bei ihren Projekten. Die Schuloffensive ist wiederum Mitglied im Bremer Stiftungshaus. Das repräsentiert mehr als 90 gemeinnützige Stiftungen aus Bremen. „Die brauchen einen neuen Präsidenten, und so wurde ich gefragt, ob ich dafür wohl kandidieren würde“, sagt Emigholz. Er will. Und so sollte der ehemalige Handelskammer-Präses dann bei der Versammlung an diesem Mittwoch, die in der diakonischen Stiftung Friedehorst in Bremen-Lesum stattfindet, gewählt werden.

Sofern es notwendig ist, wolle Emigholz dem Bremer Stiftungshaus eine stärkere Stimme geben. Der Verein wurde im Jahr 2003 gegründet und hat seinen Sitz an der Bürgermeister-Smidt-Straße in der Bremer Innenstadt. Zum Start gab es damals kräftige Unterstützung durch den Unternehmer und Mäzen Conrad Naber, der 2018 im Alter von 95 Jahren verstorben ist. Er war es auch, der der Jacobs University zu Beginn, als sie noch International University Bremen hieß, finanziell unter die Arme griff.

Das Stiftungshaus soll sowohl Interessenvertretung als auch Dienstleister für die Stiftungen sein und bietet über eine Tochter Unterstützung bei Buchführung, Projektmanagement und der Kontrolle, wie die Gelder verwendet werden. Gleichzeitig gibt das Haus auch Tipps für diejenigen, die mit dem Gedanken spielen, eine Stiftung zu gründen – oder vielleicht schauen wollen, bei welcher Stiftung unter dem Dach des Stiftungshauses sie sich eventuell finanziell und personell engagieren wollen.

Regelmäßig lädt das Stiftungshaus zu Veranstaltungen ein – gern auch an den Standort von einem der angeschlossen Mitglieder, damit sich die Verantwortlichen der verschiedenen Stiftungen untereinander besser kennenlernen. Grundsätzlich hat das Mäzenatentum in der bremischen Gesellschaft eine lange Tradition. Die älteste Stiftung Bremens ist das Haus Seefahrt, das seit mehr als 470 Jahren die Schaffermahlzeit als ältestes Brudermahl der Welt ausrichtet.

Auf 100 000 Einwohner gerechnet kommt nach Hamburg gleich Bremen als Bundesland mit den meisten Stiftungen. Harald Emigholz will ab Mittwoch im Bremer Stiftungshaus mehr als 90 davon repräsentieren. Aber so, dass ihm als Großvater auch noch genug Zeit für seine zwei Enkelkinder bleiben. Auch wenn er sich aus dem Familienunternehmen zurückgezogen hat, genug zu tun, hat er immer noch.

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