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Sicherheit bei Passwörtern Passwörter: Wunsch-PIN "1234" bei Banken noch immer möglich

Trotz Sicherheitsbedenken erlauben einige Banken einfache Zahlenkombinationen als Wunsch-PIN. Experten warnen vor den Risiken.
12.06.2025, 05:00 Uhr
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Passwörter: Wunsch-PIN
Von Florian Schwiegershausen

Das beliebteste Passwort generell ist immer noch die Zahlenkombination "123456". Das hat eine Analyse des Unternehmens Nord Security ergeben. Analog dazu ist auch bei Bankkarten die Kombination "1234" weiterhin hoch im Kurs. Laut dem Deutschen Spionagemuseum in Berlin sind ebenso PIN-Codes beliebt, die nur eine Zahl verwenden – also zum Beispiel "0000" oder "1111". Die Verbraucher wählen also weiterhin eine einfach zu merkende PIN zulasten der Sicherheit. Einige Bankhäuser versuchen, das mit ihrer Technik zu unterbinden, andere warnen, lassen es aber weiterhin zu.

Welche Kombinationen sind bei einigen Geldinstituten verboten?

Bei der Bremischen Volksbank Weser-Wümme ist es seit mehr als zehn Jahren möglich, sich am Geldautomaten selbst eine Wunsch-PIN auszusuchen. Einige Zahlenkombinationen schließt das Geldinstitut bisher von vornherein aus und lässt diese nicht zu, wie zum Beispiel die Ziffernfolge "1234". Bei den überregionalen Online-Banken schließt die Hanseatic-Bank für ihre Kreditkarten auch das Geburtsdatum oder das Geburtsjahr des Kunden aus. Auch bekannte Zahlenfolgen wie "0815" oder "4711" seien nach deren eigenen Angaben nicht möglich, sie als Wunsch-PIN auszuwählen.

Wer warnt bisher vor den Kombinationen?

Die Sparkasse Bremen warnt ihre Kunden am Terminal bisher nur bei einfachen Zahlenfolgen vor der Nutzung extrem einfacher und unsicherer Zahlenkombinationen. Sie überlässt es aber dennoch den Kunden, ob sie die Ziffern verwenden oder nicht. Probleme habe es laut Unternehmen bisher nicht gegeben. "In den Jahren 2024 und 2025 gab es bei der Sparkasse Bremen keine sicherheitsrelevanten Vorfälle im Zusammenhang mit Wunsch-PIN", sagt Sprecher Oliver Ladeur.

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Genauso ist es zum Beispiel auch bei der Commerzbank. Ein kurzer Test ergab: In der Bank am Kundenterminal ist die Warnung vor zu einfachen PIN zu lesen, dennoch kann man sich die "1234" als PIN einrichten, ebenso Geburtsdaten, einfache Zahlenfolgen sowie Tastaturmuster.

Was sind sichere PIN?

Wenn es nach dem Deutschen Spionagemuseum in Berlin geht, sollten die Geldhäuser ebenso Muster auf der Tastatur unterbinden. Das wäre zum Beispiel die Raute in Form der Ziffernfolge "2684" oder die "1397" nach dem Motto: "In allen vier Ecken soll Glück drin stecken". Die Experten vom Museum sagen: "Da es vielen Menschen schwerfällt, sich für eine PIN zu entscheiden, ohne auf derartige Muster zurückzugreifen, gibt es online diverse Angebote, auf denen sich PIN-Codes zufällig generieren lassen." Eine weitere Regel: Pro Konto eine anderen PIN und niemals die gleiche für alle Konten und Karten. Bei vierstelligen PIN sind 10.000 verschiedene Zahlenkombinationen möglich. Je mehr Zahlen bei einer Wunsch-PIN also möglich sind, umso besser – da sollte man das ganze Spektrum ausnutzen.

Was machen die Geldinstitute mit uneinsichtigen Kunden?

Sparkassen-Sprecher Ladeur sagt: "Wir erklären in solchen Fällen nachvollziehbar, warum bestimmte PIN gesperrt sind: weil sie besonders häufig gewählt werden und deshalb ein hohes Sicherheitsrisiko darstellen. Gerade einfache Muster sind leicht zu erraten – zum Beispiel bei Verlust der Karte oder Diebstahl. Unsere technischen Schutzmechanismen greifen hier bewusst präventiv, um die Konten unserer Kundinnen und Kunden bestmöglich zu schützen." Die Mehrheit der Kunden würde nach dieser Erklärung Verständnis zeigen. Ähnlich schildert es Thomas Trenz, Prokurist bei der Bremischen Volksbank Weser-Wümme.

Wie gehen die Geldinstitute mit Kunden um, die alle paar Wochen ihre PIN vergessen?

Bei der Bremischen Volksbank sei die Zahl dieser Kunden im Promille-Bereich, man schaue deshalb individuell von Fall zu Fall. Die Sparkasse Bremen machte dazu keine Angaben.

Was ist vor Beginn der Sommerferien bezüglich der Bank- und Kreditkarten zu beachten?

Thomas Trenz von bei der Bremischen Volksbank Weser-Wümme rät mit Hinblick auf das Urlaubsziel in den Sommerferien zu schauen, ob die Karten dafür ausreichen: "Sobald die Reise zu einem Ziel außerhalb der Europäischen Union geht, sollte man sich mit der Bargeldversorgung vor Ort beschäftigen." In einigen Ländern würden auch nur bestimmte Kreditkarten akzeptiert. Wenn man dann mit der falschen Kreditkarte in den Urlaub fahre, könnte das zum Problem werden. "Jetzt drei Wochen vor dem Start der Sommerferien wäre genug Zeit, sich also entsprechend die richtige Karte zu bestellen", gibt Trenz zu bedenken.

Was tun, wenn die Karte im Urlaub gestohlen wird?

So wie die Sparkasse Bremen und die Bremische Volksbank Weser-Wümme haben sich die meisten Geldinstitute auf die Sperrtelefonnummer +49116116 geeinigt.

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