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App aus Bremen Rabatte zum Abdrehen

Ein 27-Jähriger Bremer will mit seiner Idee Online- und Offline-Shoppen zusammenbringen: Mit dem Rabatt-Rad können sich Kunden virtuell reale Prozente erdrehen.
20.10.2017, 05:51 Uhr
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Von Tobias Meyer

Carl Philipp Meyer dreht am Rad. Ein Mal, noch ein Mal. Wischt mit dem Daumen schnell über das Display seines Smartphones, sodass die einzelnen Felder schell durchrauschen und mit der Zeit langsamer werden, bis eines stehen bleibt. „20 Prozent“ steht darin. Jackpot! Meyer grinst. „Schade, dass das jetzt nur ein Test war, den Rabatt hätte ich gerne mitgenommen.“

Nein, das Rad hat Meyer als Gründer nicht neu erfunden, als er vor zwei Jahren die Idee dazu hatte. Aber um Fortbewegung geht es ihm in gewissem Sinne schon: Fort vom Sofa, von dem aus sich jeder Onlineshop bequem erreichen lässt, hin in die Innenstädte, in denen sich viele Händler seit Langem über ausbleibende Kunden aufgrund der Internet-Konkurrenz beschweren. „Ich will den stationären Einzelhandel wieder attraktiver machen“, sagt der 27-Jährige. Und zwar mit Rabatt-Rad, einer App, mit der sich Nutzer an einem virtuellen Glücksrad Prozente erspielen können.

Viel positive Resonanz

Meyer hat die App ein Jahr lang in seiner Heimatgemeinde Lilienthal mit dortigen Geschäftsleuten getestet. „Tatsächlich haben wir viel positive Resonanz erhalten, und die meisten Partner waren auch sehr zufrieden“, betont Meyer. 1600 Rabatte wurden innerhalb von acht Monaten erspielt. „Ein Großteil davon wurde auch tatsächlich eingelöst. Dass viele unserer Partner auch nach der Testphase an Bord bleiben, zeigt, dass es sich für sie gelohnt hat“, betont Meyer.

Jetzt will der Gründer die Bremer Händler für seine App begeistern. Seit einigen Wochen ist er unterwegs, schüttelt Hände, stellt seine Idee vor. Timberland, Villeroy und Boch und einige mehr sind bereits dabei, weitere will er mit einem Einstiegsangebot überzeugen: „Wer Referenzpartner wird, kann das Angebot drei Monate kostenlos nutzen“, erklärt Meyer. Anschließend gibt es zwei Abomodelle, eine Basismitgliedschaft für die reine Listung in der App sowie ein Premium-Tarif, bei dem die Händler mehr zahlen und dafür in der App, auf der Website und in den Social-Media-Kanälen von Rabatt-Rad prominenter beworben werden. Wie viel Rabatt die teilnehmenden Unternehmen auf den 20 Feldern des Glücksrades anbieten, bleibt ihnen überlassen. „Zwei Mal sollte aber der Maximalrabatt auftauchen“, betont Meyer.

Kostenloser Download

Für Nutzer steht die App zum kostenlosen Download. „Bei Registrierung bekommen die User zehn Mal Drehen geschenkt“, erklärt Meyer. Anschließend können sie Pakete erwerben, um weitere Rabatte zu erspielen. Immer zum Monatsanfang wird ein neues Gratis-Kontingent an Dreh-Chancen zur Verfügung gestellt. „Dabei ist wichtig zu wissen: Es gibt keine Nieten. Jedes Feld auf dem Glücksrad bringt Prozente.“ Und diese gelten 48 Stunden lang.

Meyers Antrieb für die App: „Viele befreundete Geschäftsleute haben erzählt, wie stark sie unter der Online-Konkurrenz zu leiden haben.“ Er selbst ist kein Freund vom Online-Shopping: „Man muss Pakete wieder zusammenpacken, die Retoure zur Post bringen – das macht keinen Spaß.“ Zusammen mit seinem Nachbarn Marcel Steinbeck gründete Meyer im Sommer eine GbR. Sie teilen sich die Aufgaben.

Die Programmierung der App hat die Bremer Firma Werk85 übernommen. Die neue App geht im November online. Dann muss sich die Idee erst einmal verbreiten. „Wir könnten uns aber schon vorstellen, dass es Rabatt-Rad irgendwann einmal in ganz vielen Städten gibt“, hofft Meyer.

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