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IHK Nord-Konjunkturumfrage Reeder im Stimmungshoch

Die norddeutschen Reeder sind im Aufwind. Das ist der Konjunkturumfrage der IHK Nord für das Frühjahr 2017 zu entnehmen. Im Schiffbau und in der Hafenwirtschaft ist die Stimmung eher gedämpft.
16.06.2017, 18:09 Uhr
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Reeder im Stimmungshoch
Von Marlo Mintel

Während die norddeutschen Reeder optimistischer als zuletzt in die Zukunft blicken, herrscht bei den Schiffbauern und in der Hafenwirtschaft eher getrübte Stimmung. Das geht aus der Konjunkturumfrage der IHK Nord für das Frühjahr 2017 hervor.

Demnach kletterte der Konjunkturindex bei den Reedern verglichen zum Herbst des vergangenen Jahres von 84,9 auf 113,9 Punkte. „Seit acht Jahren steckt die Branche aufgrund von Überkapazitäten beim Schiffraum in der Krise. Doch trotz weiterhin negativer Auswirkungen der Schifffahrtskrise dürfte insbesondere die zum Teil spürbare Erholung bei den Charter- und Frachtraten die allgemeine Stimmung positiv beeinflusst haben“, schätzt Wolfgang Blank, Vorsitzender der IHK Nord, die Situation ein. Dennoch bleibe abzuwarten, ob es sich um eine „echte Trendwende“ handele, sagt Blank.

Negativer Trend auf Weltmärkten

Dagegen ist die Stimmung unter den Werftbetreibern eher skeptisch. Sie schwankt je nach Auftragslage einzelner großer Anbieter. Gegenüber der Herbstumfrage im vergangenen Jahr büßt das Konjunkturbarometer etwa 14 Punkte ein. Dennoch liegt die Branche mit 104,7 Punkten rund 20 Punkte über dem Wert vom Frühjahr 2016. „Der deutsche Schiffbau ist weiterhin robust. Er kann sich aber vom negativen Trend auf den Weltmärkten nicht komplett abkoppeln“, sagt Blank. Hier führt er an, dass viele Werften in Asien wegen anhaltenden Auftragsmangels ihren Betrieb in den vergangenen Jahren eingestellt hätten. Das gehe auch nicht spurlos an der Branche hierzulande vorüber, sagt Blank.

Eine eher zurückhaltende Stimmung ist den Zahlen zufolge auch in der Hafenwirtschaft zu beobachten. Verglichen zum Herbst 2016 fiel der Geschäftsklimaindex von 107,1 auf 91,7 Punkte. Laut Blank ist einer der Gründe der intensive Wettbewerb mit den Westhäfen Rotterdam und Antwerpen, der sich auf die Umschlagergebnisse der Hafenbetriebe auswirke.

Die IHK Nord setzt sich aus zwölf norddeutschen Industrie- und Handelskammern aus Bremen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zusammen. Sie vertrittetwa 700.000 Unternehmen in Norddeutschland.

Lloyd-Werft meldet „Vollauslastung“
Die Lloyd-Werft in Bremerhaven meldet volle Auftragsbücher. In einer Mitteilung des Unternehmens heißt es, dass im Design Center der Werft eine „dauerhafte Vollauslastung“ herrsche. Rund 70 Mitarbeiter sind unter anderem mit Konstruktionsarbeiten für den Jachtneubauauftrag beschäftigt. Weiterhin heißt es, dass weitere Aufträge für die Erstellung von Konstruktionsunterlagen für weitere Spezialschiffe gewonnen werden konnten. Die seit 2015 zur malayischen Genting-Gruppe gehörende Werft hat sich auf den Neu- und Umbau von Jachten, spezielle Prototyp-Schiffen sowie den Umbau von Kreuzfahrtschiffen spezialisiert.
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