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Bremer Logistikdienstleister Röhlig setzt auf Asien und Amerika

Bei Röhlig läuft das Konzernumbau-Programm „Blue Future“. Die Ziele, die sich Firmenchef Philip W. Herwig gesteckt hat, sind ehrgeizig. Seit 2016 sind die Bremer in einigen neuen Märkten vertreten.
28.07.2017, 06:03 Uhr
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Röhlig setzt auf Asien und Amerika
Von Maren Beneke

Noch ein Jahr und dann gilt es. Bis Ende 2018 läuft beim Bremer Logistiker Röhlig das umfangreiche Restrukturierungsprogramm „Blue Future“. Und die Ziele, die Firmenchef Philip W. Herwig bis dahin für das Familienunternehmen ausgegeben hat, sind ehrgeizig: Der Rohertrag soll, so sagte er im vergangenen Jahr, um 30 Prozent gesteigert werden.

2015, also in dem Jahr, in dem „Blue Future“ gestartet ist, erwirtschaftete Röhlig mit 125 Millionen Euro bereits ein Plus von 13,5 Prozent. Im vergangenen Jahr kam das Unternehmen auf einen Rohertrag von 131,6 Millionen Euro, was noch einmal einer Steigerung von 5,7 Prozent entspricht. 2017 und 2018 fehlen noch in der Rechnung. Erst dann wird sich zeigen, ob die Strategie aufgegangen ist.

Investieren in die Strategie

Fest steht jedoch schon jetzt, dass die Strategie auch viel Geld kostet. Allein im vergangenen Jahr stieg das Investitionsvolumen des Dienstleisters nach eigenen Angaben mit knapp fünf Millionen Euro um 46 Prozent. Das Geld floss demnach vor allem in den weltweiten Standortausbau, den Umbau der Organisation und in die IT.

Vor allem in Asien und Amerika hat der Logistiker seinen Wachstumskurs nach eigenen Angaben fortgesetzt. Im vergangenen Jahr übernahm Röhlig in den USA etwa sein früheres Joint Venture. Damit ist das Unternehmen mit Firmensitz in der Überseestadt allein in den Vereinigten Staaten nun mit zehn Niederlassungen vertreten, in denen 250 Angestellte arbeiten. Die USA sind für Röhlig der wichtigste Markt: Dort erwirtschaftete das Unternehmen laut einer Pressemitteilung im vergangenen Jahr 32,1 Millionen Euro oder 24,4 Prozent des gesamten Rohertrages der Firma.

Neue Standorte in 2016

Aber auch in Mexiko ist der auf See- und Luftfracht sowie Projekt- und Kontraktlogistik spezialisierte Dienstleister seit 2016 vertreten. Und seit Juni gibt es zusätzlich zu den bisher schon bestehenden Büro-Standorten in Südchina weitere Niederlassungen in Schanghai, Ningbo und Qingdao sowie in Taiwans Hauptstadt Taipeh. Seit diesem Monat besitzt Röhlig außerdem eine Vertretung in Vietnam, im September kommt eine weitere in Indonesien dazu. Unterm Strich betreibt die Firma damit nun 141 Büros in 29 Ländern.

„Mit dem massiven Ausbau unserer Präsenz stärken wir das Herzstück unseres Unternehmens: ein weltweites Netzwerk aus eigenen Büros und Mitarbeitern auf allen Kontinenten“, sagt Herwig. Global denken – das sei eines der Kernthemen von „Blue Future“. Statt einzelner, relativ autark agierender Landesgesellschaften wie bislang werden zentrale Anlaufstellen und globale Strategien aufgebaut, nach denen sich alle Büros richten sollen.

Mehr Geschäft durch Zusatzdienstleistungen

Am Ende sollen so neue Impulse entstehen, die wiederum neues Geschäft bringen. Mehr verdienen möchte das Unternehmen außerdem über weitere Zusatzdienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, die Bereiche Kontrakt- und Projektlogistik werden demzufolge ausgebaut.

Zwar ist im vergangenen Jahr der Umsatz von Röhlig zunächst einmal zurückgegangen – auf 549,4 Millionen Euro, was einem Minus von acht Prozent gleichkommt –, gleichzeitig konnte das Unternehmen seine Erträge aber um 5,7 Prozent steigern. Eine Entwicklung, so sagt Finanzvorstand Hans-Ludger Körner, die das Ziel des Konzernumbaus widerspiegele: „Produktivität und Profitabilität zu steigern und Wachstum auf der Rohertragsebene zu erzielen.“ Auch Herwig hatte im vergangenen Jahr gesagt, dass die Umsetzung des Programms „Blue Future“ nun zunächst einmal Vorrang habe vor einem Konzernjahresergebnis.

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