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Ein Jahr Unternehmensservice Bremen Rund 11.000 Unternehmer suchen Unterstützung

Bremen. Seit einem Jahr gibt es den Unternehmensservice Bremen hinter dem Schüttung. In dieser Zeit hat die Einrichtung rund 11.000 Unternehmer erreicht und damit die Erwartungen ihrer Initiatoren erfüllt. Nun soll eine weitere Institution folgen.
08.02.2012, 05:00 Uhr
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Von Sebastian Manz

Bremen. Seit einem Jahr gibt es den Unternehmensservice Bremen direkt hinter dem Schüttung. In dieser Zeit hat die Einrichtung rund 11000 Kunden erreicht und damit die Erwartungen ihrer Initiatoren erfüllt. Das Angebot richtet sich an Selbstständige, die Fragen zu Existenzgründung oder Unternehmensführung haben. Beteiligt sind neben der Handelskammer die Handwerkskammer, das Beratungsunternehmen RKW, die Wirtschaftsförderung und das Land Bremen. Nun soll eine weitere Institution folgen.

Bremen. In der Hansestadt herrscht kein Mangel an Beratungsmöglichkeiten für Selbstständige. Kammern und Wirtschaftsförderer haben umfangreiche Angebote entwickelt, um Wirtschaftstreibenden für beinahe alle denkbaren Szenarien des Unternehmerdaseins mit kompetenten Ansprechpartnern und Dienstleistungen zur Seite zu stehen. Derart mannigfaltig ist die Auswahl, dass Ratsuchende bisweilen Mühe hatten, den Überblick zu bewahren.

Um mehr Klarheit und Übersichtlichkeit zu gewährleisten, haben fünf Bremer Institutionen vor einem Jahr den Unternehmensservice Bremen ins Leben gerufen. Handelskammer, Handwerkskammer, das Beratungsunternehmen RKW, Wirtschaftsförderung und das Land Bremen betreiben seither gemeinsam einen Bürotrakt direkt hinter dem Schütting. Dort werden seither Fragen zu Existenzgründung, Unternehmensführung, Fördermöglichkeiten, betrieblichem Umweltschutz oder Ausbildung beantwortet.

19.000 Zolldokumente ausgestellt

Ein Jahr nach dem Start zogen die Beteiligten gestern eine positive Bilanz. Fast 11000 Kunden, etwa 70 bis 100 am Tag, haben das Büro bislang aufgesucht. "Die Idee, die wirtschaftlichen Kompetenzen verschiedener Institutionen in einem Büro zu bündeln, hat sich bestens bewährt", sagt Matthias Fonger, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer. Sie bietet in den Räumlichkeiten unter anderem den Bescheinigungsdienst für die Außenwirtschaft an. Mehr als 19000 Zolldokumente wurden dort bislang ausgestellt. Gefragt ist laut Fonger auch das Ausbildungsbüro, das Betriebe vor allem bei der Suche nach geeigneten Azubis berät. "Im vergangenen Jahr wurden rund 240 Betriebe beraten und anschließend 120 Ausbildungsverträge geschlossen", berichtet der Handelskammer-Syndikus.

Andreas Heyer, Chef der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB), hebt die Vielsprachigkeit hervor, mit der der Unternehmensservice aufwartet. Kunden könnten bei Bedarf auf Englisch, Französisch, Russisch, Polnisch und Türkisch beraten werden. 70 Menschen hätten bislang von diesem Fremdsprachenangebot Gebrauch gemacht. Ausgangslage der WFB sei es gewesen, das eigene Dienstleistungsspektrum und den Migrationsservice auszubauen. Das sei gelungen. Insgesamt führten die Wirtschaftsförderer im abgelaufenen Jahr 550 Gespräche. "Wir haben durch den Unternehmensservice viele neue Kunden erreicht, das wollen wir in diesem Jahr ausbauen", sagt Heyer.

Das Angebot des Unternehmensservice soll demnächst erweitert werden. Künftig wird die Bremer Aufbau-Bank, die Förderbank des Landes Bremen, ebenfalls Teil des Büros sein und Darlehen, Bürgschaften und Beteiligungen anbieten. Das Konzept des Unternehmensservice Bremen findet auch überregional Beachtung. Die Standortinitiative "Land der Ideen", die unter Schirmherrschaft des Bundespräsidenten durchgeführt wird, wählte das Projekt als einen der "365 Orte im Land der Ideen 2012" aus.

Keine vergleichbare Beratung in anderen Städten

Tatsächlich bieten vergleichbare Institutionen in anderen Städten Norddeutschlands ihren Unternehmern keine solch umfassend ausgestattete Anlaufstelle an. In Oldenburg machen Handwerkskammer und IHK nur bei bestimmten Themenschwerpunkten wie etwa Ausbildungsberatung gemeinsame Sache. In Hamburg gibt es mit dem Mittelstandsförderungsinstitut eine gemeinsame Anlaufstelle von Kammern und Wirtschaftsförderung. "Mit dem Problem der Bündelung der Angebote müssen wir hier auch umgehen", sagt Christoph Herting, der die Abteilung Mittelstandspolitik der Hamburger Industrie- und Handelskammer (IHK) leitet. Bereits seit dem Jahr 2003 gebe es deshalb das gemeinsame Büro. Allerdings fällt das Hamburger Modell deutlich schlanker aus als die Bremer Version. Ein bis zwei sogenannter Förderlotsen verschaffen Selbstständigen dort einen Überblick über die unterschiedlichen Instrumente. Hannover dagegen verzichtet gänzlich auf übergreifende Anlaufstellen für seine Wirtschaftstreibenden.

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