In Bremen sind im vergangenen Jahr fast 2600 Strafverfahren wegen organisierter Schwarzarbeit und Mindestlohnverstößen eingeleitet worden. Das gab das Hauptzollamt am Donnerstag in einer Pressemitteilung bekannt. Darüber hinaus wurden 800 Ordnungswidrigkeitsverfahren angestoßen. Bei den Ermittlungen sei eine Schadenssumme von rund 17 Millionen Euro festgestellt worden, heißt es weiter. Das sind Beträge, die den Sozialversicherungen vorenthalten wurden.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 877 Prüfungen bei Arbeitgebern durchgeführt. Schwerpunkte waren dabei die Gebäudereinigung, die Landwirtschaft, das Speditions-, Transport- und damit verbundene Logistikgewerbe, die Bauwirtschaft sowie das Wach- und Sicherheitsgewerbe.
Die Anzahl an risikoorientierten Prüfungen hat sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Ziel ist es, die Einhaltung der Mindestlohnbestimmungen zu kontrollieren und insbesondere die mittlerer und schwerer Wirtschaftskriminalität zielgerichtet zu verfolgen.
"Das Hauptzollamt konnte seinen Beitrag zum Schutz der staatlichen Sozialsysteme leisten und für einen fairen Wettbewerb von seriösen Unternehmen sorgen, in dem die Beschäftigten vor Ausbeutung geschützt sind", so Leiterin Nicole Tödter. "Es muss deutlich werden, dass Schwarzarbeit kein Kavaliersdelikt ist, es handelt sich um reine Wirtschaftskriminalität. Deswegen bleibt unser Verfolgungsdruck weiterhin hoch."