Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Bald weniger als drei Prozent Sparzinsen in Bremen sinken wieder

Die Zeit der hohen Sparzinsen scheint vorbei zu sein. Bei welchen Geldinstituten in Bremen und umzu es dennoch Zinsen oberhalb von drei Prozent gibt.
01.07.2024, 05:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Sparzinsen in Bremen sinken wieder
Von Florian Schwiegershausen

Die ersten Geldinstitute in Bremen und umzu haben schon wieder an ihren Sparzinsen gedreht – und zwar nach unten. Wie viel die Kunden nun für ihr Tagesgeld und für ihr Festgeld erhalten, und was sich seit dem vorherigen Zinsvergleich vom WESER-KURIER im Januar verändert hat.

Wie viel Abstriche gibt es beim Tagesgeld?

Auch wenn zum Jahresanfang bereits ein leichter Zinsrückgang festzustellen war, lockten die Geldhäuser vor allem Neukunden mit Prozentzahlen, wie man sie lange nicht gesehen hat. Während die PSD Bank Nord im Januar beim Tagesgeld noch versuchte, Neukunden mit 3,75 Prozent Sparzins für die ersten sechs Monate zu locken, bietet sie nun bei ihrem Tagesgeld+33-Konto noch 2,5 Prozent bei gleicher Laufzeit. Die Targo Bank hat ihr Neukundenangebot inzwischen um 0,3 Punkte auf 3,25 Prozent nach unten korrigiert. Bei den Online-Direktbanken ist es vor allem die ING, die Neukunden weniger Zinsen für ein halbes Jahr verspricht. Mit 3,3 Prozent ist es immer noch mehr als bei den Präsenzbanken, allerdings waren das im Januar auch mal 3,75 Prozent.

Bei den Tagesgeld-Zinsen für Präsenzkunden halten die Banken in Bremen und umzu allerdings an den gleichen Konditionen fest, wie sie bereits im Januar gegolten haben. Da sticht die Bremische Volksbank Weser-Wümme mit ihren 2,35 Prozent heraus. Im Konzert mit der Konkurrenz klingen bei der Sparkasse Bremen ein Prozent eher mickrig. Aber es geht noch viel weniger. Denn seitdem die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen Anfang Juni gesenkt hatte, haben laut dem Vergleichsportal Verivox bereits elf Sparkassen bundesweit ihre Tagesgeldzinsen wieder nach unten gedreht. Laut Verivox liegt der Zinsdurchschnitt bei 0,63 Prozent bei den Sparkassen sowie 0,65 Prozent bei den Genossenschaftsbanken, wie das "Handelsblatt" schreibt. Dafür hat das Vergleichsportal Verivox die Daten von 318 der insgesamt 350 Sparkassen ausgewertet sowie von 370 der bundesweit 700 Genossenschaftsbanken.

Wie sieht es beim Festgeld aus?

Bei einer Laufzeit von einem Jahr drehen die ersten Geldinstitute den Sparzins schon wieder unter die drei Prozent. So ist es zum Beispiel bei der Commerzbank und bei der Targo Bank zu beobachten. Die Oldenburgische Landesbank (OLB) verspricht Ihren Kunden dagegen momentan noch die gleichen Konditionen wie im Januar. Es bleibt also bei drei Prozent für die Laufzeit von einem Jahr. Wichtig ist aber auch der Blick auf die Mindestsummen, die zu investieren sind. Die Sparda Bank erwartet als Mindesteinlage 500 Euro und die Bremische Volksbank Weser-Wümme 1000 Euro. Bei der OLB müssen es mindestens 5000 Euro sein und die Sparkasse Bremen lässt sich unterhalb von 10.000 Euro nicht auf ein Festgeldkonto mit einer Laufzeit von zwölf Monaten ein.

Wann sollte es Tagesgeld sein, wann Festgeld sein?

Beim Tagesgeld haben die Kunden jederzeit Zugriff auf das Geld und können notfalls auf einmal die ganze Summe abheben. Allerdings können sich hier jederzeit die Zinsen ändern. Beim Festgeld haben die Kunden dagegen keinen Zugriff auf das Geld in dem Zeitraum, in dem es angelegt ist. "Wer das Geld für eine Weile nicht braucht, kann damit mittlere und größere Beträge sicher parken", sagt Bankenexperte Hendrik Buhrs vom Verbraucherportal Finzanztip.de.

Lesen Sie auch

Den Schritt der EZB, die Leitzinsen leicht zu senken, hatten viele erwartet. "Da weitere Senkungen erwartet werden, fallen vermutlich auch die Festgeld-Zinsen weiter leicht", gibt Buhrs zu bedenken. Daher wäre laut dem Bankenexperten jetzt ein Punkt, um sich mit Festgeld die Zinsen für einen längeren Zeitraum zu sichern – das kann über 24 Monate sein, über 36 Monate oder sogar länger. Oder man mischt verschiedene Laufzeiten und setzt damit auf eine Zinstreppe. Wichtig ist laut Buhrs: "In lange Laufzeiten sollte man auf jeden Fall nur Geld stecken, das man zurücklegen kann und nicht braucht. Ansonsten sollte man auf kürzere Laufzeiten oder auf Tagesgeld setzen." Bei längeren Laufzeiten von zwei Jahren und mehr sinken die Zinsen in Bremen und umzu in vielen Fällen deutlich unter drei Prozent.

Wird die Europäische Zentralbank die Leitzinsen bereits auf ihrer nächsten Sitzung am 18. Juli senken, was Auswirkungen auf die Sparzinsen hat?

Momentan sieht es nicht danach aus. Denn EZB-Präsidentin Christine Lagarde dämpfte die Erwartung an weitere Zinsschritte. „Wir erklären den Kampf noch nicht für gewonnen“, sagte sie in einem Interview und bezog dies auf die Höhe der Inflation. Die Notenbank strebt für den Euroraum mittelfristig Preisstabilität bei einer jährlichen Inflationsrate von zwei Prozent an. Zuletzt hatte die Teuerung im gemeinsamen Währungsraum wieder etwas an Tempo gewonnen. Im Mai stiegen die Verbraucherpreise zum Vorjahresmonat um 2,6 Prozent nach 2,4 Prozent im April.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)