Bremen. Deutschlands Spediteure finden im Aufschwung nicht genügend geeignete LKW-Fahrer. „Der drohende Mangel an qualifiziertem Personal droht sich zur Wachstumsbremse für den Transportmarkt zu entwickeln“, sagte Mathias Krage, Präsident des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes (DSLV), dem WESER-KURIER (Dienstagausgabe).
„Spediteure können aufgrund fehlender Fahrer in Kapazitätsengpässe geraten.“  Auch beim Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) bereitet das Fahrerproblem Sorgen. „Die Spediteure berichten uns, dass sie inzwischen große Probleme haben noch genügend Fahrer zu finden“, sagt DIHK-Experte Patrick Thiele der Zeitung. Die Gründe seien vielfältig: „Da ist zum einen der demografiebedingte Rückgang an jungen Leuten. Zum anderen werden die Fahrzeuge technisch immer anspruchsvoller und damit wachsen auch die Anforderungen an die Ausbildung. Aber auch die Arbeitszeiten im Fernverkehr spielen eine Rolle. Außerdem fällt die Bundeswehr als wichtiger Ausbilder immer mehr aus.“ Laut DSLV sind bundesweit 770 000 Fahrer sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
Als weiteres Konjunkturrisiko bezeichnet der DSLV-Chef die hohen Treibstoffpreise. „Nicht allen Unternehmen gelingt es, den Höhenflug der Dieselpreise an ihre Auftraggeber weiterzuleiten“, sagte Krage. „Gleichzeitig kämpfen viele um höhere Preise, um den krisenbedingten Absturz der Transportentgelte wieder auszugleichen“. Hinzu kämen erste Engpässe im Personalbereich. Für jedes vierte Unternehmen in der Branche sei der Fachkräftemangel ein Thema. „Vor diesem Hintergrund sind die Unternehmen also gezwungen, höhere Preise zu erzielen. Ansonsten können sie mit dem weiteren Wachstum nicht mithalten und ihren Auftraggebern nicht die benötigten technischen oder personellen Kapazitäten zur Verfügung stellen“, sagte Krage.
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