Bremen. Nach zwei Jahren, in denen das Bauressort sich vergeblich bemüht hatte, mit den Plänen für ein neues Einkaufszentrum in der Innenstadt voranzukommen, hat jetzt das Wirtschaftsressort die Initiative übernommen. Wie am Montag bekannt wurde, soll die Stadt den Lloydhof kaufen.
Die Immobilie im Ansgariviertel ist zusammen mit dem Parkhaus Am Brill als Fläche für ein künftiges City-Center vorgesehen. Heute wird der Senat darüber entscheiden, ob mit dem Eigentümer Kaufverhandlungen aufgenommen werden. Das Wirtschaftsressort spricht sich klar dafür aus.
"Wir haben in der Vorlage verschiedene Optionen aufgenommen, favorisieren aber den Kauf", sagt Ressortsprecher Jens Schmidt. Nur auf diesem Weg werde die Stadt zur Herrin des Verfahrens und könne entsprechend Tempo machen. "In den vergangenen zwei Jahren haben wir gesehen, wie die Immobilien am Ansgarikirchhof hin und her gingen und wie dabei sehr gut verdient wurde", sagt Schmidt. Den City-Plänen habe das leider aber nicht geholfen, im Gegenteil: "Passiert ist in dieser Hinsicht nichts."
Bisher war geplant worden, zusammen mit dem Eigentümer des Lloydhofes, der österreichischen S-Immo AG, einen Investoren-Wettbewerb auszuschreiben. Eine Option, die in der Senatsvorlage zwar noch erscheint, wohl aber keine Rolle mehr spielen wird. Genauso wenig wie die dritte Variante: Dabei würde die S-Immo AG der Stadt gegen Geld und für einen gewissen Zeitraum erlauben, mit ihrer Immobilie hausieren zu gehen.
Für das SPD-geführte Wirtschaftsressort sind das offenbar nur halbe Sachen. "Es muss endlich Butter bei die Fische", sagt Schmidt. Sollte die Stadt den Lloydhof erwerben, müsse man das als eine Art von Zwischenfinanzierung betrachten. "Für ein paar Jahre", mutmaßt der Behördensprecher. So lange eben, bis der Investor gefunden ist, der am Ansgarikirchhof ein City-Center baut.