Kiel. Die Stimmung in der maritimen Wirtschaft hat sich im Frühjahr 2012 verbessert. Das geht aus dem Konjunkturbarometer der 13 norddeutschen Industrie- und Handelskammern (IHK Nord) hervor. Demnach stieg der Geschäftsklimaindex im Vergleich zum Herbst 2011 von rund 98 Punkten auf 105 Punkte. Während bei Reedern und Werften ein Aufschwung feststellbar sei, blicke die Hafenwirtschaft mit leicht gedämpften Erwartungen in die Zukunft. Große Sorge bereite allen Unternehmen die Entwicklung der Energiepreise.
Mit einem Geschäftsklimaindex von 97,3 Punkten liegt die Schifffahrt zwar unter dem Durchschnitt der gesamten maritimen Branche. Dennoch legte der Wert im Vergleich zur Herbstumfrage 2011 um 17 Punkte deutlich zu. „Die Linienreeder haben erst kürzlich ihre Frachtraten erhöht. Es bleibt aber abzuwarten, ob die Erhöhungen dauerhaft am Markt durchgesetzt werden können“, sagte Klaus-Hinrich Vater, Vorsitzender der IHK Nord. Auch im Schiffbau hat sich die Stimmung wieder verbessert. Der Geschäftsklimaindex kletterte um rund 13 Punkte auf einen Wert von 125,3 Punkten. Knapp 54 Prozent der Schiffbauer nannten die Suche nach geeigneten Fachkräften als wirtschaftliches Risiko. Auch die Finanzierung von Schiffbauaufträgen sieht jede zweite Werft mit großer Sorge. „Deshalb sollten Bund und Länder gemeinsam mit der KfW-Bank die Finanzierung absichern“, so Vater. Die Frühjahrsstimmung in der Hafenwirtschaft liegt mit 103,4 Punkten leicht unter den Werten vom Herbst letzten Jahres (109,3 Punkte). 85 Prozent der befragten Unternehmen fürchten eine nachlassende Auslandsnachfrage.