Die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) hat die Beschäftigten des JDE-Kaffeewerks in Hemelingen zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen. Am Freitag sollen die Früh-, Spät- und Nachtschicht in den Ausstand treten, teilte die NGG mit. Als Grund nannte die Gewerkschaft das vorläufige Scheitern der laufenden Tarifverhandlungen.
Am Mittwoch hatten sich Vertreter von Jacobs Douwe Egberts (JDE) und der NGG zur dritten Verhandlungsrunde über einen neuen Entgelttarifvertrag für die Beschäftigten des Hemelinger Kaffeewerks getroffen. Vorausgegangen waren zwei Verhandlungsrunden im November und Dezember, in denen man einem Abschluss nahegekommen sei, so NGG-Verhandlungsführer Björn Bauer. Die Gewerkschaft fordert für einen Tarifvertrag über zwölf Monate eine Lohnerhöhung von 7,5 Prozent. Die Arbeitgeber verlangen eine längere Laufzeit; umgerechnet auf zwölf Monate laufe das Angebot auf eine Lohnerhöhung von vier Prozent hinaus, so die NGG.
Mehr Geld bei längerer Laufzeit
Prinzipiell sei man zu einer längeren Laufzeit bereit, versicherte Bauer. Dann müsse die Lohnerhöhung aber kräftiger ausfallen. „Wie wichtig es sein kann, bei langen Laufzeiten auch entsprechend hoch abzuschließen, haben uns die letzten Jahre gezeigt“, sagte der NGG-Funktionär. Nach dem zuletzt im Dezember 2021 abgeschlossenen Tarifvertrag habe man in der Zeit der hohen Inflation nicht nachbessern können. "Dies gilt es nun ebenfalls angemessen nachzuholen“, so Bauer.
Am Mittwoch sei die Arbeitgeberseite wieder auf den Stand zu Beginn der Verhandlungen zurückgefallen. „Das ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten und kein Zeichen der Wertschätzung", so Bauer. Die "logische Folge" sei jetzt der Warnstreik. Beginnen soll er am Freitag mit der Frühschicht um kurz vor 6 Uhr morgens und bis zum Beginn der Sonnabend-Frühschicht dauern.