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Versicherte der Handelskrankenkasse sollen mehr Geld zurückerhalten

Bremen. Michael Lempe spricht von einer Geldschwemme. So viel Geld war im System der gesetzlichen Krankenversicherung noch nie vorhanden, sagt der Vorstand der Bremer Handelskrankenkasse HKK – für das Jahr 2011 rechnen die Kassen mit einem Überschuss von vier Milliarden Euro. Hinzu kommen 9,5 Milliarden Euro Reserven im Gesundheitsfonds. Für die HKK war es ein Rekordjahr: Die Mitgliederzahl stieg um 17000, der Überschuss summiert sich auf 41 Millionen Euro. Die Versicherten sollen deshalb mehr Geld zurückbekommen, als ohnehin erstattet werde. "60 Euro sind für 2013 die absolute Untergrenze", sagt Lempe. Genaue Zahlen nannte er gestern allerdings noch nicht.
16.06.2012, 05:00 Uhr
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Von Alexander Klay

Bremen. Michael Lempe spricht von einer Geldschwemme. So viel Geld war im System der gesetzlichen Krankenversicherung noch nie vorhanden, sagt der Vorstand der Bremer Handelskrankenkasse HKK – für das Jahr 2011 rechnen die Kassen mit einem Überschuss von vier Milliarden Euro. Hinzu kommen 9,5 Milliarden Euro Reserven im Gesundheitsfonds. Für die HKK war es ein Rekordjahr: Die Mitgliederzahl stieg um 17000, der Überschuss summiert sich auf 41 Millionen Euro. Die Versicherten sollen deshalb mehr Geld zurückbekommen, als ohnehin erstattet werde. "60 Euro sind für 2013 die absolute Untergrenze", sagt Lempe. Genaue Zahlen nannte er gestern allerdings noch nicht.

Gründe für die gute finanzielle Lage gebe es gleich mehrere. Rund 88 Prozent der Versicherten kämen aus Bremen und Niedersachsen. Das ermögliche günstige Verträge mit Krankenhäusern und Ärzten. Gleichzeitig gebe es auf dem Land eine geringe Krankheitsrate. Hausärzte seien zu rationalen Medikamentenverordnungen angehalten worden. So mache es selten Sinn, zehn Arzneien und mehr gleichzeitig einzunehmen, sagt Lempe. Außerdem sei das Klientel der HKK eher jung und gut gebildet. Der Altersschnitt liege bei 39,5 Jahren. Unter allen gesetzlich Krankenversicherten liege dieser bei 44 Jahren.

Eine Entwicklung habe sich im letzten Jahr deutlich abgezeichnet: Die HKK muss deutlich häufiger für die Folgen psychischer Erkrankungen aufkommen. "Burnout-Phänomene gibt es immer häufiger", sagt Lempe. Dadurch seien die Leistungen für Krankengeld um zehn Prozent gestiegen. Jede zehnte Krankmeldung erfolge inzwischen wegen psychischen Krankheiten. "Die Evolution des Menschen kann nicht mit dem gesellschaftlichen Wandel mithalten", warnt der HKK-Vorstand.

Durch die hohen Beitragseinnahmen plant die Krankenkasse neue Zusatzleistungen. "Das könnte ein Zuschuss zur professionellen Zahnreinigung sein", sagt Lempe. Nachgedacht werde auch über die Kostenübernahme für alternative Heilmethoden wie Homöopathie und Osteopathie. Dies werde von gebildeten Versicherten stärker nachgefragt. Neue Angebote werde es rund um Schwangerschaft und Geburt geben.

Schon im Jahr 2011 hat die HKK drei weitere Geschäftsstellen in Osnabrück, Hannover und Hamburg eröffnet, meist in direkter Nachbarschaft zu einem Büro der LVM-Versicherung, die private Zusatzversicherungen anbietet. Lempe: "Das Zusammenrücken der Geschäftsstellen ist ein Symbol für die Zukunft."

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