Bremen (wk). Der Wirtschaftsaufschwung beruhigt das Insolvenzgeschehen: Erstmals seit 2007 ist die Anzahl der Firmenpleiten in Deutschland im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder gesunken. Zu diesem Ergebnis kommt Creditreform Bremen in dem gestern vorgestellten Insolvenzbarometer. Nach einem zweistelligen Zuwachs im Rezessionsjahr 2009 um 11,3 Prozent wurden im vergangenen Jahr 2,5 Prozent weniger Firmenzusammenbrüche registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl um 830 Fälle auf 32100.
Auch im Bereich des Amtsgerichts Bremen ist ein Rückgang der Anträge zu verzeichnen, die Zahl der Regelinsolvenzanträge reduzierte sich um gut sechs Prozent von 752 auf 704. Eine ähnliche Tendenz sei auch in den weiteren von Creditreform Bremen untersuchten Amtsgerichtsbezirken Verden, Syke, Vechta und Cloppenburg feststellbar. Einzig in Delmenhorst zeigt sich eine gegenteilige Entwicklung, hier erhöhte sich die Zahl von 244 auf 274 Fälle.
Neben dem starken Aufschwung auf den Exportmärkten habe auch die Binnennachfrage einen wichtigen Wachstumsschub geliefert. Davon hätten besonders kleine und mittelständische Unternehmen profitiert. Die Gesamtschäden aus unternehmerischen Insolvenzen erreichen auch 2010 wieder einen zweistelligen Milliardenbetrag. Mit 35,4 Milliarden Euro bleibt die Schadenssumme aber deutlich (um 55,1 Prozent) unter dem Schadensvolumen des Vorjahres zurück (78,9 Milliarden Euro).