Bremen. Die Vermarktung von Eintrittskarten ist nicht nur bei Großereignissen wie der Fußball-EM ein gutes Geschäft. Dieser heiß umkämpfte Markt ist zweigeteilt: Es gibt weltweit nur noch wenige überregionale Anbieter wie die Münchner CTS Eventim und Ticketmaster aus den USA. Daneben wachsen zahlreiche regionale Ticketunternehmen wie die Bremer Nordwest-Ticket GmbH.
"Wir machen alles, von der Diashow bis zum großen Klassikkonzert", sagt Geschäftsführer Peter Brandt. Wenn Madonna eine Welttournee startet, hat Nordwest-Ticket allerdings keine Chance. "Wir kommen immer dann ins Geschäft, wenn die Veranstalter einen regionalen Medienpartner suchen", sagt Brandt. Nordwest-Ticket feiert gerade das zehnjährige Bestehen. Mit dem Verlauf der ersten Dekade ist Geschäftsführer Brandt durchaus zufrieden: "Wir haben von Anfang an schwarze Zahlen geschrieben", sagt er. Das Geschäft sei jedes Jahr um zehn bis 15 Prozent gewachsen. Aus zehn Beschäftigten wurden 30, davon fünf Auszubildende, aus 25 Verkaufsstellen sind 160 geworden. Für das Jahr 2011 gibt das Unternehmen Umsatzerlöse von 1,8 Millionen Euro an.
Gestartet ist die Nordwest-Ticket GmbH am 1. Juli 2002, getragen von sechs Gesellschaftern, darunter die Bremer Tageszeitungen AG und die Oldenburger Nordwest-Zeitung mit jeweils 20 Prozent, die Kreiszeitungsgruppe Syke (15,4 Prozent), das Delmenhorster Kreisblatt (10,4 Prozent) und die Wilhelmshavener Zeitung (fünf Prozent). Größter Anteilseigner ist Geschäftsführer Peter Brandt mit 29,2 Prozent.
Immer mehr Tickets werden online gebucht und über ticket@home gleich zu Hause ausgedruckt. "Aber das hängt stark von der jeweiligen Veranstaltung ab", sagt Brandt. "Bei Mario Barth werden bis zu 90 Prozent der Karten über das Internet gekauft, beim Ohnsorg-Theater ist es eher umgekehrt." Im Schnitt betrage der Online-Anteil heute 20 bis 25 Prozent, mit steigender Tendenz. Die Entwicklung elektronischer und mobiler Karten- und Einlass-Systeme sei die Aufgabe der Zukunft. Allerdings nicht mehr für Brandt selbst. Er wird aus Altersgründen im nächsten Frühjahr ausscheiden. Ihm folgen mit Doris Jonas und Achim Grob zwei gleichberechtigte Geschäftsführer nach.