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Schüler zeigten im Kulturzentrum Schlachthof künstliche Klavierspieler und ferngesteuerte Reinigungsgeräte Rekordbeteiligung beim Robot-Wettbewerb

Über 50 Roboter zeigten gestern im Kulturzentrum Schlachthof, was in ihnen steckt. Sie sortierten farbige Kugeln, reichten Getränke und schleppten Autos ab. Schülerinnen und Schüler aus 25 Bremer Schulen haben die computergestützten Roboter entwickelt – und stellten sich beim Bremer Robot-Wettbewerb einer strengen Jury.
04.07.2012, 05:00 Uhr
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Von Karina Skwirblies

Über 50 Roboter zeigten gestern im Kulturzentrum Schlachthof, was in ihnen steckt. Sie sortierten farbige Kugeln, reichten Getränke und schleppten Autos ab. Schülerinnen und Schüler aus 25 Bremer Schulen haben die computergestützten Roboter entwickelt – und stellten sich beim Bremer Robot-Wettbewerb einer strengen Jury.

Bremen. Ob Marienkäfer oder Dalmatiner, Abschleppwagen oder Reinigungsgerät: Schüler aus 25 Bremer Schulen präsentierten gestern beim 6. Bremer Robot-Wettbewerb im Kulturzentrum Schlachthof erstaunliche Roboter. In einem Jahresprojekt an ihren Schulen haben sie sich mit der Konstruktion, der Technik, der Programmierung und dem Design von Robotern befasst. Dabei wurden sie von Studierenden der Universität Bremen angeleitet.

Das Projekt gibt es bereits seit sieben Jahren, veranstaltet wird es vom Kompetenzzentrum Frauen in Naturwissenschaft und Technik der Universität Bremen. Das Kompetenzzentrum kooperiert dafür mit der Senatorin für Bildung, die Projekte wurden aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.

Insgesamt führten gestern in der Kesselhalle des Schlachthofes 52 Teams ihre Roboter vor. Eine Rekordbeteiligung am Robot-Wettbewerb, bei dem im ersten Jahr sieben Schulen mitmachten. Teilnehmen konnten Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 10 aus allen Schulformen. Der Wettbewerb wird in drei Disziplinen ausgetragen: Freispiel, Baukunst und Schauspiel.

In der Disziplin Freispiel traten 16 Teams an. "Hier werden vor allem Modelle gezeigt, die nicht fertig geworden sind", erläuterte die Organisatorin der Veranstaltung, Veronika Oechtering, die zugleich die Moderation übernahm. Vor rund 200 Zuschauern zeigten die Kinder und Jugendlichen ihre Roboter, die aus Legotechnik hergestellt sind. Die Teams hatten sich fantasievolle Namen wie "Das Marienkäfer-Team", "Fliegende Legosteine", "Putzroboter" oder "The Frog" gegeben.

Erfolgreiche Mädchen

Bei den Siegern in der Kategorie Freispiel wurde klar, dass Mädchen beim Roboter-Bau genauso erfolgreich sind wie Jungen. Den ersten Platz teilen sich Lena Funda und Danielle Stahlbau vom Team "Coolplayer" mit Cathina Balitzki und Emily Bannas vom Team "Dalmatiner". Beide Teams kommen von der Gerhard-Rohlfs-Oberschule in Vegesack.

Eine Mannschaft hat ihren Roboter als Dalmatiner mit schwarz-weißem Outfit gestaltet. Der künstliche Hund hört auf seine beiden jungen Besitzerinnen. "Wir haben ihn auf Lautstärke programmiert", erklärten sie dem Publikum, das entsprechend leise sein musste. Auf ihre Ansprache hin setzte sich der Roboter in Bewegung.

Das Team "Coolplayer" präsentierte einen Klavierspieler. Mit drei Armen ausgestattet, spielte der Roboter auf einem kleinen Keyboard fehlerfrei das Lied "Backe, backe, Kuchen".

In der Disziplin Baukunst zeigten 21 Teams ihre zum Teil sehr komplizierten Entwicklungen mit vielfältigen Funktionen. Alex Raupach und Jonas Michalewski von der Oberschule in den Sandwehen führten als Team "Motionext" drei Roboter vor. Diese werden per Bluetooth (eine Übertragungsform für Computer) ferngesteuert. Einer ist schlicht konstruiert, kann aber mit einer Kamera versehen um Ecken fahren und unauffällig spionieren. Der zweite Roboter zieht einen Wischer hinter sich her: ein Bodenreinigungsgerät mit Fernsteuerung.

Alex Raupach und Jonas Michalewski sind versierte Roboterkonstrukteure, sie haben schon viermal am Robot-Wettbewerb teilgenommen. Gestern konnten sie sich über den ersten Platz in der Disziplin Baukunst freuen. In dieser Kategorie glänzten weitere Teams.

"Die Roboter sind vorprogrammiert, und viele von ihnen haben Sensoren", sagte Veronika Oechtering vom Kompetenzzentrum. "Sie reagieren beispielsweise auf Klatschen und auf farbige Spuren am Boden." So servierte gestern zum Beispiel ein Roboter auf Klatschen ein Getränk.

Beeindruckende Bühnenbilder gab es in der Disziplin Schauspiel zu sehen. Hier siegten sechs Mädchen vom Team "Talentshow" vom Gymnasium Hamburger Straße: Johanna Brück, Marleen Gutjahr, Amelie Heineke, Aischa Messous, Laura Oltmanns und Marlene Knabe.

Veronika Oechtering befürchtet, dass dies der letzte Durchgang des Projekts war. Für das kommende Schuljahr kann sie keine Anmeldungen mehr annehmen, denn die Finanzierung durch den ESF ist ausgelaufen. "50 Schulleiter haben erklärt, dass sie das Projekt haben möchten. Doch noch überlegt die Bildungsbehörde, ob es weitergehen kann."

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