Die Bremische Evangelische Kirche (BEK) hat einen möglichen Vorfall sexueller Grenzüberschreitung in einer ihrer Gemeinden zur Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Bremen gebracht. Wie die BEK mitteilte, soll sich der Vorfall vor sechs Jahren während einer Freizeitveranstaltung ereignet haben. Die beschuldigte Person, die ehrenamtlich in der Gemeinde tätig ist, wurde mit sofortiger Wirkung von allen weiteren Aktivitäten ausgeschlossen, heißt es weiter.
Die BEK und die Gemeinde setzen sich für eine lückenlose Aufarbeitung ein und stehen im Austausch mit den zuständigen Behörden. Ziel sei es, höchstmögliche Transparenz zu gewährleisten und Betroffenen Schutz sowie Unterstützung zu bieten.
Die Bremische Evangelische Kirche verfolge konsequent jeden Verdacht auf Grenzüberschreitungen. Sie bekräftigte ihre Haltung, dass solche Vorfälle nie toleriert werden und unterstreicht ihr Engagement für Aufklärung, Prävention und Sensibilisierung innerhalb ihrer Strukturen.
BEK erstellt eigene Schutzkonzepte
Zuletzt war im vergangenen Sommer ein Fall bekannt geworden, in dem ein ehemaliger Angestellter der St.-Martini-Gemeinde in Lesum zwischen 1997 und 2003 mehrere Kinder sexuell missbraucht haben soll. Die Strafanzeige hat die BEK bereits im Februar 2024 gestellt, der Beschuldigte wurde damals fristlos entlassen.
Wie die Staatsanwaltschaft wenig später mitteilte, seien weitere Hinweise auf mögliche Missbrauchsfälle aufgetaucht. "Auf einen Zeugenaufruf der Staatsanwaltschaft hin haben sich sieben Personen gemeldet und nun laufen weitere Ermittlungen", sagte Sprecher Frank Passade im Juli 2024 dem WESER-KURIER.
Unterdessen hatte die BEK angekündigt, transparent mit den Vorwürfen und deren Aufklärung umzugehen. Zurzeit erstellen die Kirchengemeinden eigene Schutzkonzepte, die bis Ende 2025 vorliegen sollen.