Diesen Märchenfilm kann zu Weihnachten eigentlich niemand verpassen. Gleich 17 Mal läuft „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ zum Jahresende im Fernsehen, an manchen Tagen sogar drei Mal. Das schafft kein anderer Streifen. Der Kultfilm aus Tschechien gehört für viele Menschen einfach zum Fest dazu. Wenn alles so gelaufen wäre, wie ursprünglich geplant, wäre das 82-minütige Werk niemals ein Weihnachtskracher geworden. Denn eigentlich sah das Drehbuch „blühende Wiesen“ und einen „sonnendurchfluteten Bach“ vor. Doch da die Macher aus Tschechien mit einem ostdeutschen Filmstudio zusammenarbeiten wollten, mussten man auf den Winter ausweichen. Die Termine der Deutschen im Frühling und Sommer waren schon ausgebucht. So wurde kurzerhand das Drehbuch für die deutsch-tschechische Koproduktion auf den Winter umgeschrieben. Nun war der Winter 1972/73 jedoch kein typischer mit viel Schnee in Deutschland. Gedreht wurde unter anderem vor dem Schloss Moritzburg bei Dresden. Für diese Szenen musste der Winter mit Kunstschnee vorgetäuscht werden. Damals wurde dieser zum größten Teil aus Fischmehl gemacht. Es roch dementsprechend nicht so gut am Set. Die Ballszenen hingegen wurden nicht im Schloss selbst gedreht, sondern in einem Filmstudio in Babelsberg (Brandenburg).
Richtig kalt wurde es für das Filmteam trotzdem. Drehorte der Außenaufnahmen waren nämlich eine Wasserburg im Westen Tschechiens und die verschneiten Hänge des Böhmerwalds. Von minus 17 Grad Celsius sprach der Prinzen-Darsteller kürzlich in einem Interview. Außerdem interessant, bis auf die Schauspielerin des Aschenbrödels konnte keiner der Darsteller auf einem Pferd reiten. Bei Reitszenen wurden sie durch Doppelgänger ersetzt.
Die Geschichte
Der Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ ist eine Mischung aus dem Märchen „O Popelce“ (deutsch: Über Aschenputtel) von der Tschechin Bo?ena N?mcová sowie von der Aschenputtel-Version von 1819 der Brüder Grimm. Aschenbrödel ist besonders aufgeschlossen und geistreich. Sie kann Reiten, Klettern, Bogenschießen und zeigt Witz und Verstand. Um sich den Prinzen zu angeln, helfen ihr auch die drei Haselnüsse, die sie geschickt einsetzt. Klar ist, nur schicke Kleider reichen nicht, um der Stiefmutter zu entfliehen. Charme und Können braucht es ebenso.
Aschenbrödels Rätsel
Der Prinz ist Feuer und Flamme als er mit Aschenbrödel in dem schicken Kleid auf dem Ball tanzt. Sofort will er sie heiraten. Doch so leicht macht sie es ihm nicht. Stattdessen gibt Aschenbrödel ihm dieses Rätsel auf:
„Die Wangen sind mit Asche beschmutzt, aber der Schornsteinfeger ist es nicht. Ein Hütchen mit Federn, die Armbrust über der Schulter, aber ein Jäger ist es nicht. Zum Dritten: Ein silbergewirktes Kleid mit Schleppe zum Ball, aber eine Prinzessin ist es nicht, mein holder Herr.“
Die Ausstellung
Ab dem 22. November ist im Schloss Moritzburg in Sachsen wieder die Winterausstellung zum Film zu sehen. Besucher treffen auf die Charaktere des Films (natürlich nicht die echten!) und erfahren viele weitere
spannende Details.