Wie fühlt sich Schwerelosigkeit an?
Der kleine Major Tom: Ich verbringe ja viel Zeit in der Schwerelosigkeit und bin es daher gewohnt, völlig losgelöst zu sein. Trotzdem ist es immer wieder galaktisch. Blöd ist nur, dass wirklich immer alles festgebunden oder festgeklebt werden muss, damit es nicht davonfliegt. Das ist besonders beim Essen lustig: Wenn das nicht schnell im Mund landet, hebt es ab und muss wieder eingefangen werden. Und Trinken ist nur mit Strohhalm möglich. In der Schwerelosigkeit gibt es halt kein Oben und Unten. Zurück auf der Erde musste ich mich erst mal wieder daran gewöhnen, festen Boden unter den Füßen zu haben.

Der kleine Major Tom als Figur.
Hast Du dich auch manchmal eingesperrt gefühlt oder war dir manchmal langweilig?
Der kleine Major Tom: Nein, langweilig war mir eigentlich nie, denn es gibt auf der Raumstation immer was zu tun. Der deutsche Astronaut Matthias Maurer hat ja zum Beispiel ganz viele Experimente auf der ISS durchgeführt. Wir haben auch regelmäßig Sport gemacht, damit der Körper in der Schwerelosigkeit nicht so viel Muskel- und Knochenmasse verliert. Nur meine Freunde Stella und Plutinchen haben mir manchmal ganz schön gefehlt. Und es gab leider keinen Space Tea, den ich so gerne trinke!
Wie viele waren mit Dir auf der ISS?
Der kleine Major Tom: Mit mir waren wir zu acht. Was ich besonders toll fand: Es waren Astronauten und eine Astronautin aus ganz verschiedenen Ländern der Erde und wir hatten eine tolle Zeit zusammen!

Kinderreporter Lasse (zehn Jahre alt) interviewte den kleinen Major Tom zu seinem Weltraumabenteuer.
Wie lange dauert es, einmal die Erde zu umrunden?
Der kleine Major Tom: Die ISS braucht etwa 90 Minuten, um die Erde einmal vollständig zu umkreisen. Also nur knapp zwei Schulstunden. Ganz schön schnell, oder?
Was fandest Du am schönsten im Weltraum?
Der kleine Major Tom: Den Blick auf die Erde fand ich absolut orbital! Unser Planet ist wirklich wunderschön und wir sollten gut auf ihn aufpassen. Richtig super war auch das Experiment zum Dschanibekow-Effekt mit Matthias Maurer.* Das haben wir gemeinsam mit einer Nürnberger Schule und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt entwickelt. Der Dschanibekow-Effekt wird auch Tennisschläger-Effekt genannt und beschreibt die instabile Rotation eines Körpers um eine seiner drei Hauptachsen. Das funktioniert in der Schwerelosigkeit viel besser als auf der Erde. Matthias Maurer und ich haben das dann auf der ISS ausprobiert. Da war ich kurz ein wenig außer Kontrolle!

Der kleine Major Tom ist der Titelheld der Buchreihe im Tessloff Verlag.
Das klingt ja spannend! Und welche tollen Sachen kann man denn nur in der Schwerelosigkeit machen?
Der kleine Major Tom: Oh, da gibt es ganz viel. Deswegen machen die Astronautinnen und Astronauten ja auch dauernd Experimente. So finden im All beispielsweise ganz oft medizinische Untersuchungen mit den Missionsteilnehmenden statt. Die Ergebnisse können dann helfen, Krankheiten auf der Erde zu heilen. Darüber hinaus wird viel zur Pflanzenzucht geforscht und getestet. Die Erkenntnisse daraus werden in Folge dazu verwendet, Anbaubedingungen zu verbessern. Was lustig ist: Die Besatzungsmitglieder schlafen ohne Bett! Sie binden sich mit dem Schlafsack an einer Wand oder an einer Decke fest. Hast du übrigens gewusst, dass Astronautinnen und Astronauten in der Schwerelosigkeit größer werden? Leider schrumpft man dann aber auch wieder, wenn man zurück auf die Erde kommt. Besonders galaktisch finde ich, dass es in der Schwerelosigkeit problemlos möglich ist, einen Salto nach dem anderen zu machen.
*Das Experiment kannst du dir auf Youtube ansehen unter: www.youtu.be/oP47h5JqzZI

Buzz Lightyear und seine Crew im neuen Kinofilm "Lightyear" von Disney/Pixar.