"Die kleinen, frechen, jungen Dinger" liegen Josephine Schmidt besonders. In der SAT.1-Telenovela "Anna und die Liebe" übernimmt sie Anfang März die Hauptrolle.
Larissa Lebkuchen in dem Kinderfilm "Emily Erdbeer", Paula Rapf in "Gute Zeiten, schlechte Zeiten", das "Gossip Girl" Jenny Humphrey oder Mia Maschke in "Anna und die Liebe": All diese Figuren verkörperte die gebürtige Potsdamerin Josephine Schmidt in ihrer Karriere - oder lieh ihnen ihre Stimme. Ab 3. März übernimmt sie nun die Hauptrolle in der SAT.1-Telenovela "Anna und die Liebe" (montags bis freitags, 18.30 Uhr) und tritt damit die Nachfolge von Jeanette Biedermann an. "Aufgeregt bin ich deswegen nicht", sagt sie. Kein Wunder: Sie ist nicht nur clever und aufgeweckt, sondern hatte auch genug Mumm in den Knochen und Haare auf den Zähnen, um sich gegen andere durchzusetzen und selbst große Herausforderungen zu meistern. Dies sei nicht schon immer so gewesen, aber ihr Job und ihre Hobbys hätten ihr sehr dabei geholfen, eine starke und selbstbewusste junge Frau zu werden.
"Etwas burschikos und manchmal auch frech oder rebellisch - das ist der Typ, den ich häufig verkörpere. Und in dem ich mich meist auch wiederfinden kann", gesteht Josephine Schmidt. Obwohl sie erst 29 ist, hat sie schon eine ganze Reihe von Rollen gespielt - sei es nun auf der Bühne, in Filmproduktionen oder TV-Serien. Zudem ist sie seit 2004 als Synchronsprecherin tätig - und hat seither sowohl dem von Taylor Mommsen gespielten New Yorker Girlie Jenny Humphrey in "Gossip Girl" (die zweite Staffel startet am Sonntag, 07.03., um 11.10 Uhr bei ProSieben) als auch Ahsoka Tano in der computeranimierten Fernsehserie "Star Wars: The Clone Wars" (ProSieben) zu einer deutschen Stimme verholfen. "Das Gute ist ja, dass man dabei jeder Rolle ein Stück der eigenen Persönlichkeit verleihen kann", sagt sie.
Eine Figur, die Josephine Schmidt über einen Zeitraum von sechseinhalb Jahren prägte und mit der sie gerade den Soap-Fans ans Herz wuchs, war die der Paula Rapf in "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" (montags bis freitags, 19.40 Uhr, RTL). Als sie 2009 aus der Serie ausstieg, rechneten sicher wenige ihrer Fans damit, dass sie Josephine nur ein dreiviertel Jahr später in einer anderen täglichen Serie wiedersehen würden. Doch seit vergangenem Oktober ist sie nun als Mia in "Anna und die Liebe" zu sehen - eine Rolle, die sie nach eigenen Aussagen "seit dem ersten Casting, zu dem ich eingeladen wurde, unbedingt spielen wollte".
Die Gefahr, dass sie mit ihrem erneuten Serien-Engagement nun endgültig den Stempel des Telenovela- und Soap-Sternchens aufgedrückt bekomme, sieht sie nicht: "Ich habe schon vor 'GZSZ' so viele andere Dinge gemacht und werde auch nach 'Anna und die Liebe' wieder andere Rollen übernehmen. Solange ich Spaß daran habe und der Meinung bin, dass wir schöne Geschichten erzählen, wüsste ich nicht, warum ich nicht in einem solchen Format mitwirken sollte", sagt sie voller Überzeugung.
Die Story von "Anna und die Liebe", bekennt sie, sei im Grunde recht simpel: "Wir erzählen eine Liebesgeschichte - das verrät ja auch der Name der Serie schon." Liebe, offenbart sie, sei auch für sie privat so wichtig wie die Luft zum Atmen: "Es ist doch für jeden Menschen wichtig, jemanden zu haben, bei dem man sich geborgen fühlt. Für mich sind das neben meiner Familie natürlich auch mein Partner und - auch wenn es merkwürdig klingt - mein Hund", sagt sie und lacht.
Ihr Zuhause befindet sich seit vergangenem Jahr wieder in Potsdam - der Stadt, in der sie geboren wurde und 20 Jahre lang lebte, bis es sie 2000 in die Ferne zog. Nach zwei Jahren in Köln kam dann das Angebot für "GZSZ" und sie zog nach Berlin. "Berlin gefällt mir sehr gut. Die Stadt hat so viel zu bieten", schwärmt sie. "Nun, da ich wieder zurück in Potsdam bin und hier eine kleine Mietwohnung habe, sehe ich aber auch meine Geburtsstadt mit ganz anderen Augen", erzählt sie. "In Babelsberg bin ich früher höchstens mal ins Kino gegangen. Heute gehe ich dort spazieren und wundere mich, wie viel sich verändert hat, wie schön die Stadt geworden ist - fast schon wie ein Erholungsgebiet."
Über kurz oder lang werde sie wohl dennoch wieder dem Ruf der großen Stadt erliegen - und erneut nach Berlin ziehen. Das pulsierende Leben in der Hauptstadt kommt ihrer lebensfrohen Art sicher auch entgegen. Dass sie so energiegeladen und taff ist, sagt sie, habe sie nicht zuletzt einem ihrer Hobbys zu verdanken: "Mit zwölf Jahren fing ich mit Karate an. Der Sport hat mir sehr geholfen, selbstbewusster zu werden." Gerade beim Casting für "Anna und die Liebe" habe sie Kollegen gesehen, die mit ihrer Unsicherheit zu kämpfen hatten. Sie selbst aber trete gerade dank des Kampfsports mittlerweile sehr entschlossen und sicher auf.
Auch ihren Geist vernachlässigt die junge Schauspielerin nicht. Insgesamt acht Sprachen beherrscht sie: neben Deutsch auch Englisch, Altgriechisch, Italienisch, Latein, Chinesisch, Arabisch und Türkisch. "Sprachen sind für mich als Synchronsprecherin natürlich besonders wichtig. Aber auch sonst würde ich jungen Menschen immer dazu raten, Fremdsprachen zu erlernen. Man glaubt gar nicht, wie sehr man sein Gehirn dadurch trainieren kann."