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Neu im Stream: "Hit & Run" auf Netflix Sicherheit ist eine Illusion

Ein Mann will den Tod seiner Frau rächen - und gerät mitten hinein in die Machenschaften zweier Geheimdienste. Davon erzählt die israelisch-amerikanische Serie "Hit & Run"
23.08.2021, 17:08 Uhr
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Sicherheit ist eine Illusion
Von Iris Hetscher

Sie sind ein ungewöhnliches Paar: Segev Azulai zeigt Touristen Tel Aviv und Umgebung, seine Frau Danielle ist Mitglied einer angesehenen Modern Dance-Company. Sie sind glücklich miteinander, auch Segevs Tochter Ella aus erster Ehe verehrt Danielle. Doch dann ändert ein Tag alles. Danielle fährt zum Ben-Gurion-Flughafen; sie soll in New York für ein Engagement vortanzen. Auf dem Weg dorthin wird sie überfahren und stirbt im Krankenhaus. Ein tragischer Unfall? Segev bezweifelt das.

Die israelisch-amerikanische Serie "Hit & Run" beginnt als Mordermittlung, entwickelt sich aber schnell zum durch Rache getriebenen Agententhriller, der mit viel Action garniert ist. Kopf und Herz des Neunteilers, der beim Streaminganbieter Netflix zu sehen ist, ist Lior Raz, der die Hauptrolle spielt. Raz hat die Serie gemeinsam mit Avi Issacharoff erfunden, die beiden haben schon für die extrem erfolgreichen drei Staffeln von "Fauda" (Chaos) verantwortlich gezeichnet.

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"Fauda" dreht sich um eine Spezialeinheit der israelischen Streitkräfte, die sich auf der Suche nach einem Hamas-Terroristen immer tiefer in die Kämpfe zwischen Isaelis und Palästinensern verstrickt. In der Serie, deren vierte Staffel gerade gedreht wird, kommen beide Seiten nicht sonderlich gut weg. Auch in "Fauda" spielt Lior Raz, der vor seiner Karriere als Schauspieler tatsächlich bei einer Spezialeinheit der israelischen Armee gedient hat, die Hauptrolle des unberechenbaren Kommandanten Doron Kabillio.

Seine Figur in "Hit & Run" ist ähnlich angelegt; Segev agiert immer wieder impulsiv, mitunter explosiv – er neigt zu Gewaltausbrüchen. Schnell erfährt der Zuschauer, dass er mitnichten ein harmloser Touristenführer ist, sondern zuvor in einer militärischen Eliteeinheit und danach als Söldner bei zwielichtigen Aktionen in Mexiko sein Geld verdient hat. "Hit & Run" legt zunächst einige falsche Fährten, ehe Segev klar wird, dass seine Frau keine Tänzerin war. Sie war CIA-Agentin. Danielle Wexler (Kaelen Ohm) hieß eigentlich Sophie Dreyer.

Ab da geht es erst richtig los, die Serie rollt ihren roten Faden mit Schwung aus: Wem kann man eigentlich trauen, wer lügt hier nicht, und wer ist eigentlich der, für den er sich ausgibt? Auch Segev hat seiner Frau seine Vergangenheit verschwiegen. In New York hofft er, dem Mord an ihr auf die Spur zu kommen und zieht seinen alten Freund Ron und seine Ex-Freundin Naomi tief hinein in ein Gespinst, das aus Gewalt,  grenzüberschreitenden und völlig skrupellosen Geheimdienst-Machenschaften und dem Ego-Trip besteht, zu dem Segevs Rachemission längst geworden ist.

Ein zweiter Erzählstrang spielt in Israel, dort versucht Segevs Cousine Tali, eine Kriminalbeamtin, Informationen für ihn zu besorgen. Auch für sie wird die Situation immer gefährlicher, denn nicht nur die CIA, auch der Mossad hatte offenbar ein Interesse am Tod Danielles/Sophies. Sicher kann sich in dieser Serie, die so gern in lichtarmen Räumen und düsteren New Yorker Gassen spielt, niemand fühlen. Auch der Zuschauer nicht.

Info

"Hit & Run". Staffel eins, neun Folgen. Anbieter: Netflix.

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