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Tatort-Kritik Einsame Wölfin auf der Jagd

Der Mord an einem georgischen Mafiosi ist der neue Fall für Bibi Fellner und Moritz Eisner in Wien. Doch die Ermittlungen stocken - bis die junge V-Frau Azra sich einschaltet.
28.05.2023, 05:00 Uhr
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Von Iris Hetscher

Ein Mord im Milieu: Luka Datviani wird nachts auf dem Parkplatz seines Clubs erschossen; da habe es ja mal "den Richtigen erwischt", raunt es von den Polizisten, die am Tatort eintreffen. Denn Datviani und sein Bruder Beka (Lasha Bakradze) gehören zur georgischen Mafia in Wien. Geldwäsche, Drogen- und Menschenhandel. Das übliche Programm. Doch Beka will offenbar höher hinaus und erfolgreicher Wirtschaftskrimineller werden: mit Finanzprodukten und Immobilien. Sein Bruder Luka war davon nicht begeistert, es gab Streit – ein Mordmotiv?

Das sieht nach einer Standardermittlung für die Wiener Kommissare Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) aus, die mit der Kollegin Eva Brunner (Zeynep Buyrac) aus der Abteilung für Wirtschaftskriminalität kooperieren müssen. Die will einen geplanten Schlag gegen die georgische Mafia nicht gefährden, gleichzeitig scheint Beka Datviani ein wasserdichtes Alibi zu haben. Helfen könnte eine V-Frau, die Eva Brunner in den Clan eingeschleust hat und die Moritz einst angeworben hat. Die toughe Azra (Mariam Hage) ist zu allem bereit, um Beka ans Messer zu liefern, und Moritz startet mit ihr zusammen eine Aktion im Alleingang. Doch warum ist die junge Frau eigentlich derart engagiert?

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Die aktuelle "Tatort"-Folge "Azra" (Pfingstmontag, 20.15 Uhr) dreht schnell weg von einer Mordermittlung, weil Fellner und Eisner mit konventioneller Ermittlungsarbeit nicht weiterkommen. Dafür steht die titelgebende verdeckte Ermittlerin als einsame Wölfin im Mittelpunkt, was nicht nur eine erfrischend andere Perspektive bietet (Buch: Sarah Wassmair), sondern ungemein spannend inszeniert ist. So richtig gut sieht vor allem Moritz Eisner dabei nicht aus, der hart am Rand einer Suspendierung balanciert. Nach einem spektakulären Finale scheint zwar alles so zu laufen, wie die Ermittler es sich wünschen. Doch es sind noch zehn Minuten Sendezeit übrig.

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