Sein Name ziert unzählige griechische Restaurants in aller Welt. Der Maler El Greco ist einer der berühmtesten Söhne Griechenlands – auch wenn er sein spektakuläres Schaffenswerk in Spanien entfaltete. In diesem Jahr 2014 wird mit vielen Kunstereignissen der 400. Todestag El Grecos gefeiert, der als einer der einflussreichsten Maler der Geschichte, ja sogar als Vaterfigur der Moderne gilt. Und dessen Bilder, meist religiösen Inhalts, Museen in aller Welt schmücken. Sein gewaltiges Werk ist so eng mit Spanien verbunden, dass viele Menschen auf der spanischen Halbinsel ihn spontan eher als Spanier denn als Grieche einordnen. El Greco, was übersetzt „Der Grieche“ heißt, wurde im Jahr 1541 auf der griechischen Insel Kreta geboren. Und zwar mit dem bürgerlichen Namen Dominikos Theotokopoulos. Er galt schon auf Kreta als Meister der Ikonenmalerei. Er ging dann nach Venedig und Rom, wo er von den künstlerischen Schulen Tizians und Michelangelos beeinflusst wurde. Schließlich landete er nach zehn italienischen Jahren in der spanischen Stadt Toledo, in der er fast vier Jahrzehnte verbrachte. In Toledo entstanden jene bedeutenden Altar- und Apostelbilder, die ihn zu Spaniens großem Griechen machten.
Er wurde zu einem wegweisenden Maler, von dem Kunsthistoriker sagen, dass er seiner Zeit weit voraus war. Seine religiösen Bilder trugen Titel wie „Himmelfahrt Marias“, „Heilige Dreifaltigkeit“ oder „Johannes der Täufer“. Auch wenn sich sein Todestag erst am 7. April jährt, startete schon Mitte März in seiner Wahlheimat Toledo, wo er von 1577 bis zu seinem Ableben im Jahr 1614 wirkte, die große Ausstellung „Der Grieche aus Toledo“. Eine Retrospektive mit aus aller Welt zusammengetragenen Bildern, die noch bis Mitte Juni im Santa-Cruz-Museum zu sehen ist.
Damit verbunden sind weitere „Greco-Räume“ in der sehenswerten Altstadt Toledos: Etwa im Greco-Museum, in der Kathedrale oder im Kloster Santo Domingo el Antiguo. „Das ist die wichtigste Ausstellung, die jemals mit diesem Maler gemacht wurde“, sagt stolz Gregorio Marañón, Präsident der Greco-Stiftung. Ende März reiht sich das weltbekannte Prado-Museum in der spanischen Hauptstadt Madrid in das Jubiläumsjahr ein. Zunächst mit der Ausstellung „Die Bibliothek von El Greco“ vom 1. April bis zum 29. Juni. Danach präsentiert der Prado vom 24. Juni bis 5. Oktober eine Gemäldesammlung zum Thema „El Greco und die moderne Malerei“. Im Mittelpunkt steht dabei die große Wirkung El Grecos auf die Malerei des Impressionismus, Expressionismus und Surrealismus. Moderne Maler wie Manet, Cézanne, Picasso, Kokoschka, Klee oder Beckmann ließen sich von ihm inspirieren. „El Greco ist der Meister, der am meisten die Malkultur des 20. Jahrhunderts beeinflusst hat“, sagt Greco-Stiftungschef Marañón.
Zu Lebzeiten war der Meister umstritten, das Werk des Revolutionärs gefiel nicht durchweg dem König und der Kirche
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