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Das Prinzip Gute Laune Die Black Eyed Peas veröffentlichen ihr neues Album "The Beginning"

Wieder einmal überraschen die Black Eyed Peas auf "The Beginning" mit einem neuen Sound. Ob sich die zuletzt stets erfolgreiche Neuerfindung auch diesmal bewährt?
26.11.2010, 00:00 Uhr
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Von Alexandra Petrusch

Wieder einmal überraschen die Black Eyed Peas auf "The Beginning" mit einem neuen Sound. Ob sich die zuletzt stets erfolgreiche Neuerfindung auch diesmal bewährt?

"Größer kann es nicht werden", stellte Black Eyed Peas-Sängerin Fergie kürzlich zu den Karriereaussichten der Gruppe fest. Gerade wenn man das letzte Jahr betrachtet, mag man ihrer Einschätzung Recht geben: Das fünfte Album der HipHop-Crossover-Band, "The E.N.D. (The Energy Never Dies)", verkaufte sich weltweit mehr als 11-Millionen-mal, allein in Deutschland erreichte es Doppel-Platin. Dementsprechend geriet die folgende Welttournee zum Triumphzug: Von September 2009 bis November dieses Jahres spielten sie 113 Konzerte unter anderem in Japan, Chile und Peru. Statt sich vorerst eine Pause zu gönnen, ging die Band bereits im Sommer wieder ins Studio und produzierte den Nachfolger "The Beginning", der nun erscheint. Ein musikalischer Neuanfang soll die Platte sein. Und bestenfalls die Fortsetzung ihres Mega-Erfolgs.

Mit "The Beginning" macht der Sound der Black Eyed Peas bei weitem nicht die erste Wandlung durch. Die Veränderung ist vielmehr das wiederkehrende Prinzip der vierköpfigen Band, die aus dem Rap-Trio Atban Klann hervorging. Schon Anfang der 90er-Jahre wollten sich die Gründungsmitglieder William Adams und Allan Pineda, heute besser bekannt als Will.I.Am und apl.de.ap, gegen den miesepetrigen Gangsta-Rap-Trend behaupten und schrieben optimistische Texte - vergebens: Das Debüt von Atban Klann fiel für den Geschmack der Plattenfirma zu brav aus und wurde nie veröffentlicht.

1995, als sich die Band bereits in Black Eyed Peas umbenannt hatte, stieß Jaime Gomez alias Taboo als neuer dritter Mann dazu. Gemeinsam veröffentlichte man nun beim Universal-Tochterlabel Interscope das Album "Behind The Front". Wieder hoben sie sich erfrischend von der Masse ab: Ihren anspruchsvollen Rap unterlegten sie mit Soul, Latin und Funk und traten live selbstbewusst mit Backing-Band statt DJ auf. Schon früh von Kritikern gelobt, gelang ihnen doch erst 2003 als Quartett der Durchbruch - mit dem ungewohnt poppigen Album Nummer drei und mit Sängerin Stacy "Fergie" Ferguson. Die erste Single von "Elephunk", "Where Is The Love?", katapultierte die Black Eyed Peas weltweit an die Spitze der Charts und begründete ihre schier unaufhaltsame Karriere.

Die Biografien des auf gute Laune programmierten Quartetts verzeichneten jedoch auch manche Tiefs. Fergie war bis 2001 zehn Jahre lang Mitglied der nur mäßig erfolgreichen Girlgroup Wild Orchid. Währenddessen litt sie nicht nur unter Verfolgungswahn, sondern war auch lange drogenabhängig. Ihrer eigenen Aussagen nach nahm sie Kokain und Chrystal-Meth. Den Grund für ihre Sucht, sieht sie in ihrer Kindheit: "Es hat viel damit zu tun, dass ich schon als Kind Schauspielerin war: Ich habe gelernt, meine Gefühle zu unterdrücken." Erst kurz bevor sie zur Band stieß, kam Fergie mithilfe von Hypnose von den Drogen los. Später machte auch apl.de.ap Erfahrungen mit Aufputschmitteln: Als 2005 "Monkey Business" erschien, das den Erfolg von "Elephunk" noch übertrumpfte, nahm er regelmäßig Speed. Er habe sich damit vor dem Stress flüchten wollen, sagte er und zeigte sich dankbar, dass Kollege Will.I.Am ihm zur Seite stand: Er habe ihn "wieder aus der Dunkelheit herausgeholt" und zum Entzug überredet.

Nachdem sich die vier Künstler 2007 eine Auszeit nahmen, um Soloprojekte zu verfolgen - Fergie veröffentlichte ihr Album "The Dutchess" und Will.I.Am seine "Songs About Girls" - sollte "The E.N.D." 2009 alles bisher erreichte toppen. Zugegeben, die Black Eyed Peas hatten sich diesmal reichlich verspätet an den Elektro-Trend gehängt, doch die Absatzzahlen bestätigten die Weiterentwicklung der Band: 11 Millionen Exemplare verkauften sich weltweit. Dass sie während ihrer fast 14-monatigen Tour noch Zeit fanden, ein neues Album aufzunehmen, verwundert. Immerhin: Eine neue musikalische Spielart war schnell gefunden. "The Beginning" will Will.I.Am so verstanden wissen, "dass wir experimenteller sind und uns Songs, die wir früher mochten, vornahmen und dazu mit kranken, verrückten Beats spielten." So enthält zum Beispiel die erste Single "The Time (The Dirty Bit)" ein Sample des "Dirty Dancing"-Klassikers "(I've Had) The Time Of My Life".

Ja, die Zeit ihres Lebens hatten sie im letzten Jahr, und wer weiß, ob es nicht doch noch größer werden kann: "Avatar"-Regisseur James Cameron plant einen 3D-Konzertfilm über die Band. "Es wird ein abendfüllender Film, der von unseren Tour-Aktivitäten handeln wird", verriet Will.I.Am. Damit würde die Karriere der Band wohl buchstäblich eine neue Dimension erreichen.

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