Heute eröffnet das Worpsweder Schlösschen. Worpswede hat ein Schloss? Nicht ganz, denn der Versuch, eines auf dem Weyerberg zu errichten, liegt Jahrhunderte zurück. Zumindest gedanklich wurde diese Idee jedoch von Firoozeh Milbradt aufgenommen. Sie hat mit viel Liebe zum Detail das bisherige Kunstgewerbehaus „Worpsweder Fenster“ neu gestaltet und ausgebaut. Die Umgestaltung präsentiert sich so strahlend und leicht, dass erste Besucher während der Bauphase immer wieder von Schloss oder Schlösschen sprachen. Da lag es für die Inhaberin nahe, diesen Namen aufzugreifen.
Gerade Worpswede bietet, wie Firoozeh Milbradt erklärt, den passenden Rahmen für ein neues Geschäft „für Leib und Seele.“ Betritt man das Haus durch die große Tür, wird man von der wohligen Wärme eines Kamins und feinen Düften empfangen. Die modernen und doch gemütlichen Räume werden von 20.000 Svarowski-Kristallen erhellt.
Im Kunstgewerbehaus „Worpsweder Schlösschen“ werden ausgefallene Geschenke mit Liebe verpackt und im kleinen Traditionskontor laden ausgesuchte Spezialitäten ein, Geschmack neu zu erleben. Wie in einem Patio unter einem großen Baum sind dort feine Schokoladen, Marmeladen, Öle, Pestos und weitere Köstlichkeiten präsentiert. Die Sorten des kleinen aber feinen Teesortiments sind fantasievoll gemischt, und man entdeckt neue Namen für Früchte- und Kräutertees wie zum Beispiel „Vogelers Traum“, „Hammefahrt“, „Ruhepol“ oder „Blaue Stunde“. Die Verpackungen sind eine Hommage an die ersten Künstler in Worpswede. Auch Skulpturen, Raumdüfte sowie Accessoires für das Bad und Schmuck werden präsentiert.
Ganz anders und belebend dann wieder die untere Ebene mit Keramik, von fröhlich, witzig bis originell. In einem Pavillon können die Kunden Platz nehmen und alles auf sich wirken lassen. Ist das Wetter gut, laden im Außenbereich große Bänke zum Verweilen ein. Die Außenanlagen nennt Milbradt mit einem Augenzwinkern ihren „Schlosspark“. Und für diesen wurde eigens eine Skulptur in Auftrag gegeben: Heute um 14 Uhr findet die Einweihung der fast lebensgroßen Figur statt. Worpswedes Bürgermeister Stefan Schwenke wird mit seiner Ansprache die Statue „Jan von Moor“ der Öffentlichkeit präsentieren. Firoozeh Milbradt gab das Werk beim Künstler und Bildhauer Michael-Thomas Henze in Auftrag.
Zu der Idee für das Denkmal „Jan von Moor“ kam es schon vor langer Zeit. Immer wieder begegnet uns in Geschichten und Erzählungen der Name „Jan von Moor“. Gab es ihn wirklich? Ja, er soll dort gelebt haben, dann wieder woanders oder zu ganz anderen Zeiten. „Jan von Moor“ passt zu Worpswede. Es waren die Siedler und Moorbauern, die Torfstecher und Torfschiffer, die diese Landschaft nutzbar gemacht haben. Nur mit dem Spaten wurde der Torf gestochen und die Kanäle für die Torfschiffe angelegt. So entstand über zwei Jahrhunderte diese einzigartige Landschaft, die schließlich von den Künstlern der ersten Stunde entdeckt wurde. Jan von Moor traf ein glücklicher Zufall. Eine Wollgrasfee gab ihm Kraft und Zuversicht. Das war vor langer, langer Zeit. Davon zeugt die goldene Zeichnung am Spaten, den Jan benutzt.
Das Märchen um Jan von Moor, die Wollgrasfee Birklein und ihre Freunde erscheint zu Weihnachten. Das Worpsweder Schlösschen öffnet heute um 11 Uhr. Die Einweihung der Statue „Jan von Moor“ ist um 14 Uhr an der Hembergstraße 5.