Beverstedt. „Jetzt wird der Schandfleck in Beverstedt endlich verschwinden“, freut sich der Beverstedter Ratsvorsitzende Harald Michaelis (SPD). Mit der Volksbank Bremerhaven-Cuxland hat sich ein Investor gefunden, der auf dem Gelände des ehemaligen Extra-Marktes an der Hindenburgstraße Wohn- und Gewerbebebauung erstellen will. Während einer Sondersitzung des Gemeinderates stimmten 26 Mitglieder für den Verkauf der Fläche an die Volksbank, lediglich Jens Posny (AfD) stimmte dagegen. Sein Antrag auf Vergabe des Grundstücks in Erbpacht, über den nach kurzer Diskussion abgestimmt wurde, fand keine Zustimmung bei den Ratsmitgliedern.
Seit 13 Jahren Brache
Seit 13 Jahren liegt der ehemalige Verbrauchermarkt in Beverstedt brach. Laub liegt in den Ecken, kaputte Scheiben sind notdürftig mit Holz verschalt worden. Viele Beverstedter störten sich an dem Zustand. Kürzlich konnte Bürgermeister Guido Dieckmann (parteilos) die Einwohner mit einem Coup überraschen: Man habe sich mit dem Eigentümer der Immobilie über den Verkauf geeinigt. Schnell gründete sich eine Arbeitsgruppe, die sich mit der Entwicklung dieses prominenten Areals zur Wohn- und Gewerbebebauung beschäftigte. Das Grundstück liegt direkt neben der Volksbank in Beverstedt und ist 3956 Quadratmeter groß.
Die Bank will auf dem Gelände barrierefreie kleine und mittelgroße Wohnungen schaffen. Das Erdgeschoss kann für Dienstleistungen genutzt werden. Insgesamt werden auf dem Grundstück in direkter Nachbarschaft zur Bank drei Gebäude mit je acht Wohnungen entstehen. Die Bauwerke sollen mit einem Mindest-Energiestandard (KfW55) gebaut werden und erhalten Fotovoltaikanlagen. Darüber hinaus sollen Ladestationen für E-Mobilität aufgestellt werden. Von der derzeit 4000 Quadratmeter großen versiegelten Fläche sollen zukünftig mit Blick auf den Naturschutz etwa 1160 Quadratmeter als Grünfläche angelegt werden.
Überwiegende Zustimmung
„Das ist ein toller Tag für Beverstedt“, fand CDU-Ratsmitglied Gunnar Böse. Er freut sich, dass der Schandfleck nach 13 Jahren endlich verschwindet. Darüber hinaus habe man mit der Volksbank einen verlässlichen Investor gefunden. Und schließlich würden bei dem Vorhaben noch Flächen entsiegelt, betonte Böse. Für die Grünen befand Guido Ketschau, dass sich die Planungen „voll und ganz mit unseren Vorstellungen decken“. Auch Gerhard Tienken (SPD) sprach sich für einen Verkauf der Flächen aus, wollte aber „die Interessen Beverstedts bei der Neubebauung umgesetzt wissen“.