380 Jahre, so lange existiert der Brokser Heiratsmarkt nun schon. 380 Jahre mit Markt-Ehen, Pferdemarkt und Heiratsvermittler. Und dieses Jahr soll es etwas geben, das so noch nicht da war: einen Festumzug. Das hat der Marktausschuss entschieden. Ein solcher Umzug sollte bereits 2020 stattfinden, wurde jedoch aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Jetzt soll der Geburtstag nachgefeiert werden. Ralf Rohlfing, Mitglied des Brokser Marktteams, erzählt, wie enttäuscht alle gewesen waren, als sie die Planung 2020 absagen mussten. Seitdem habe es schon länger Nachfragen ob des Festumzuges gegeben. Einige Stimmen hätten darum gebeten, ihn dieses Jahr doch noch zu veranstalten.
Der Marktausschuss selbst hatte schon im Winter 2024 verschiedene Vereine angesprochen, doch war die Planung aufgrund von Sicherheitsbedenken seitdem etwas ins Stocken gekommen. Es gab viele Gespräche mit der Polizei, dem Landkreis, der öffentlichen Verkehrsmittelvereinigung, der Feuerwehr und auch intern, so Ralf Rohlfing. Der Marktausschuss möchte ebenfalls eine Sicherheitsfirma beauftragen. Und seit zwei Wochen steht nun die Festumzugsroute fest. Beginnen wird sie am Engelsbergplatz, dann geht es einmal durch die Altstadt und die Bahnhofstraße, am Kreisel und am Rathaus vorbei und durch das Gewerbegebiet Richtung Marktplatz am Riesenrad vorbei. Dort sollen dann Stellplätze für die Festautos stehen, für diejenigen, die noch den Heiratsmarkt besuchen wollen.
Spaß steht im Vordergrund
Wer daran teilnehmen darf? „Jeder“, so Ralf Rohlfing. „Vereine, Gruppen, Einzelpersonen, Familien, Firmen, das Rathaus will auch teilnehmen“, erzählt er weiter. Einzig politische Organisationen und Tiere sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Denn: „Am Markt soll es keine Politik geben. Es geht um Spaß“, so der Marktausschuss, vertreten durch Ralf Rohlfing und Christina Wendt. Es darf aber Musik gemacht werden und Laufgruppen dürfen erscheinen, es wird im Schritttempo gefahren. Etwas Satire ist auch erlaubt. „Gegen mich schießen, das halte ich aus“, scherzt Bürgermeister Bernd Bormann. Es gibt keine Einschränkungen beim Wohnsitz – wer aus Hamburg teilnehmen möchte, könne sich ruhig beteiligen.
Relevant ist jedoch ein Gutachten für den Anhänger zu haben, wenn Personen darauf transportiert werden oder große Figuren oder sonstige Kunstwerke wie beim Karneval. Solch ein Gutachten ist beim TÜV möglich. Die Samtgemeinde hat sich hier bereit erklärt, für Vereine die Hälfte der Kosten für das Gutachten bis zu 100 Euro zu übernehmen. „Wir wollten nicht, dass Vereine dann sagen, wir können da aufgrund dieser 200 Euro Kosten nicht teilnehmen“, sagt Ralf Rohlfing. Des Weiteren sollte alles unter vier Meter hoch sein, um Probleme mit der Höhe beim Fahren zu vermeiden.
Die Strecke des Festumzuges ist keine lange, es wurde sich bewusst für eine kürzere Route entschieden – zweieinhalb Kilometer ungefähr. Der Festumzug beginnt um 11 Uhr, das Ende sollte ungefähr gegen 13 Uhr sein. Ein Motto wird es nicht geben, doch sollen die drei schönsten Gruppen Preise bekommen. Dafür werden die Laufgruppen und Festautos getrennt. Die zwei ersten Plätze bekommen 500 Euro, die zweiten Plätze 350 Euro und die zwei dritten 200 Euro. Die Gewinnervergabe findet um 15 Uhr am selben Tag im Discozelt statt. Die Besetzung der Jury steht noch nicht gänzlich fest, lediglich Bürgermeister Bernd Bormann.
Anmeldeschluss ist Sonntag, 15. Juni. Wer Interesse hat, kann sich entweder über das Bürgerbüro Bruchhausen-Vilsen oder die Website www.brokser-heiratsmarkt.de/ anmelden.