Eine Gewitterfront mit Starkregen ist am Mittwochnachmittag über den Landkreis Diepholz hinweggezogen. Vollgelaufene Keller und Unterführungen, umgestürzte Bäume und überspülte Straßen waren die Folgen, wie Polizeisprecher Thomas Gissing mitteilt. Ein Baum fiel auf die Bahngleise, sodass die Bahnstrecke Bremen – Osnabrück eine Zeit lang unterbrochen war.
In Barrien war Wasser durch die Decke in einen Verbrauchermarkt gelaufen. Durch Umbauarbeiten war das Dach des Marktes teilweise offen. "Der Starkregen lief durch die Dämmung in den Markt und ließ dabei einige Deckenplatten herunterfallen", so Gissing. Die 20 Kunden und Mitarbeiter in dem Verbrauchermarkt hatten sich bereits vor dem Eintreffen von Feuerwehr und Polizei in Sicherheit gebracht. Vorsorglich war auch der Rettungsdienst alarmiert worden.
Die Feuerwehr hatte einen Fachberater Statik angefordert, der in der Regel vom Technischen Hilfswerk (THW) kommt. Der nächste Fachberater war aber bereits bei einem Brand in einer Verdener Traditionsgaststätte gefordert gewesen, weshalb ein Statiker aus dem Bereich Osterholz-Scharmbeck die Einsatzstelle anfuhr.
Laut Stephan Nisse, stellvertretender Sprecher der Feuerwehr Syke, wurde die Entscheidung getroffen, den Markt gesperrt zu lassen, "bis ein regulärer Diplom-Gebäudestatiker die gesamte Konstruktion kontrolliert hat".
Eine geflutete Bahnunterführung in Gessel hat am späten Mittwochnachmittag dann die Ortsfeuerwehr Gessel-Ristedt auf den Plan gerufen. Wie Stephan Nisse weiter mitteilt, hatte sich durch den anhaltenden Starkregen eine große Menge Wasser in der Bahnunterführung angesammelt, die eine mögliche Gefahr für die Verkehrsteilnehmer darstellte.
Die Feuerwehrleute sicherten die Einsatzstelle ab. Sie öffneten und reinigten die Gullyschächte und Regenabläufe an den Straßenrändern im Bereich der Unterführung, die durch Laub stark verschmutzt waren. So konnte das Wasser ablaufen und die Straße war nach kurzer Zeit wieder befahrbar. An dem rund einstündigen Einsatz waren 22 Kräfte mit vier Fahrzeugen beteiligt.
Im Bereich der Gemeinde Weyhe sind am Mittwochnachmittag aufgrund des Unwetters ebenfalls diverse Einsätze angefallen. Um 15.39 Uhr wurde die erste Ortsfeuerwehr zu einem umgestürzten Baum alarmiert. "Bereits auf der Anfahrt zu diesem Einsatz wurden weitere Einsatzstellen gemeldet", teilt Gemeindefeuerwehrsprecher Steffen Wohlers mit. Hauptsächlich habe es sich um Keller gehandelt, in die Wasser eingedrungen war.
Um alle Einsätze abarbeiten und koordinieren zu können, wurde eine Befehlsstelle eingerichtet und sechs der sieben Ortsfeuerwehren alarmiert. "Durch die Befehlsstelle wurden die Einsätze priorisiert und disponiert", erklärt Wohlers.
Insgesamt seien 22 Einsatzstellen gesichtet worden. An diversen Stellen musste die Feuerwehr eingreifen. Hauptsächlich hatte es sich um Pumpeneinsätze gehandelt. Vereinzelt kam es auch zu umgestürzten Bäumen. Um 18.30 Uhr war das Einsatzaufkommen stark zurückgegangen, und die Befehlsstelle konnte aufgelöst werden. Die letzten Einsätze waren gegen 19.30 Uhr abgearbeitet.