Das war einer der letzten Akte für das Äußere des Vorzeigeprojekts Lokschuppen, das der Deutsche Eisenbahn-Verein und die Gemeinde verantworten. Es konnte nämlich die letzte Lücke im Dach geschlossen werden, nachdem nun noch vier schwere Maschinen per Kran in die Werkstatt gehoben werden konnten.
„Das sind schon richtig große historische Geräte, die wir damals in Hoya retten konnten“, freut sich Initiator Christian Schröder. „Zumeist um die 100 Jahre alt, manche älter, die wir bisher in der Halle aufbewahrt, aber schon aufgearbeitet haben und die dafür vorgesehen sind, später unseren Besuchern die Funktionsweisen solcher Drehbänke und Bohrmaschinen zu zeigen – eben wie vor 100 Jahren.“
Standbohrmachine aus dem Jahr 1880
So langsam nähert sich das Gebäude mit seinen vielen originalgetreuen Details im Äußeren dem Aussehen, wie es früher in Hoya gestanden hat. Dafür sorgen natürlich auch die Zutaten, die der Verein beim Abriss des alten Baus retten konnte und jetzt wieder präsentieren wird. So beispielsweise etliche der Fenster und diese tonnenschweren Gerätschaften. Dazu gehören die Stößel-Hobel-Maschine, gebaut um 1910 in Leipzig, mit einem Gewicht von 1,5 Tonnen und die kleine Bohrmaschine von 1924.
Die größere Standbohrmaschine mit 3,5 Tonnen stammt aus dem Jahr 1880, gebaut von Henschel und Sohn in Kassel. Sie hat ein kleines Metallschild an der Seite mit einer Krone, das auf den Aufenthalt in den königlich-preußischen Eisenbahnwerkstätten Hannover hinweist. Unter ihr haben die Eisenbahner, ganz wie früher, ein 80 Zentimeter tiefes Loch gelassen, da manche Werkstücke ja wesentlich länger sind und dann besser bearbeitet werden können. Noch steht Wasser in dem Loch, da bislang das Dach noch offengelassen wurde wegen dieser Aktion.
Innenarbeiten folgen bald
Ein richtiges Schwergewicht ist auch die riesige Drehbank mit ihren gut vier Tonnen, gebaut von Wohlenberg in Hannover in 1899, extra für die Eisenbahn Hoya-Syke-Asendorf. Dann fehlt nur noch die mittelgroße Standbohrmaschine von 1924, die zuletzt in die Schmiede verfrachtet werden soll. Noch wird sie auf einem Güterwagen in der Halle aufbewahrt, bis die Schienen in den Lokschuppen liegen. Nebenbei finden sich immer wieder historische Kleinigkeiten, wie ein Band Flachdichtung aus Kupfer, das Ralf Hormann in die Hände gefallen ist.
„Das macht richtig was her mittlerweile“, freute sich Vereinsmitglied Fabian Schiller, der mit seiner Drohne einen Teil der Dokumentation übernommen hat. Nun geht es an die Innenarbeiten, da müssen unter anderem in der Werkstatt die Wände verputzt und der Fußboden geklinkert werden. Freiwillige, die mitmachen möchten, sind den Eisenbahnern willkommen.