Bassum. Es ist lange, lange her, dass Musik aus den Boxen dröhnte. Ein Besucher konnte es gar nicht abwarten und war viel zu früh beim Jugendhaus Fönix. Die Controller für die Spielekonsole müssen noch aufgeladen werden, aber mit der Zeit kommen immer neue Jugendliche ins Fönix. „Wann haben wir eigentlich geschlossen?“, fragt Fönix-Leiter Marcus Libbertz seinen Kollegen Andreas Storn. Vor Weihnachten sei das gewesen, entgegnet der nach ein wenig Bedenkzeit. Das Jugendhaus ist wieder geöffnet, die Vorfreude bei den Betreuern ist groß. „Wir arbeiten mit Menschen“, sagt Storn. Und das war in den vergangenen Monaten schwer. Sehr schwer.
Zwar haben die beiden Experten einige Angebote geschaffen und sich Aktionen überlegt. Den persönlichen Kontakt ersetzt das natürlich nicht. Sie freuen sich, dass etwa der Fotowettbewerb mit knapp 50 Fotos und die Aktion „Corona-Gesichter“ so gut angenommen wurden. Manche aber dafür gar nicht. „Der O-Ton bei unserem Beratungsangebot war immer derselbe: Alles Mist. Manche hatten gar keinen Elan mehr, morgens aus dem Bett aufzustehen. Findet ja eh nichts statt“, erzählt Storn.
Orientierung an Schulsituation
Umso mehr freuen sich Storn und Libbertz, dass sie wieder öffnen dürfen. Das Fönix ist übrigens im Landkreis Diepholz nicht das einzige Jugendhaus, das wieder Besucher empfängt. „Wir sind das siebte“, sagt Libbertz. Es herrscht ein Einbahnstraßensystem und die beiden Mitarbeiter desinfizieren alles, was die Jugendlichen anfassen. Queues, Controller. „Die Billardkugeln haben noch nie so geglänzt“, sagt Libbertz und schmunzelt.
Das Jugendhaus selbst orientiert sich an den Schulen. Wenn die im Szenario B öffnen dürfen, ist das Fönix auch offen. Heißt: Bis zu einer Inzidenz von 165 können die Jugendlichen kommen. „Das ergibt Sinn“, findet er und verweist auf das strenge Hygienekonzept. Erst Hände waschen, dann desinfizieren, in Kontaktliste eintragen - und die Maske bleibt auf. Im Gegensatz zu den Corona-Gesichtern. Wie angedacht, wurden die Masken von den kleinen Holzplatten abgenommen, wenn das Jugendhaus wieder öffnen darf. Libbertz und Storn hoffen, dass das auch so bleibt.