Wer in diesen Tagen durch den Tierpark Petermoor läuft, hört es hämmern und sägen. Auch der große Kran ist nicht zu übersehen. An der Baustelle nahe des Ziegengeheges ist mittlerweile schon einiges zu erkennen, denn der Bau des neuen Funktionsgebäudes schreitet in Windeseile voran. Der Rohbau in Holzrahmenweise ist fast fertig und auch die Innenwände wurden bereits hochgezogen.
"Vor ein paar Wochen wurde der Grundstein gelegt", blickt Bassums Erster Stadtrat Karsten Bödeker zurück. Bereits im September 2021 hatte die Stadt den Antrag auf Zuschüsse beim Amt für regionale Landesentwicklung gestellt, der im August 2022 genehmigt wurde. "Die Gesamtkosten liegen jetzt bei 430.000 Euro und die Förderung beträgt 200.000 Euro", fasst er zusammen. Die Stadt freue sich nun auf das Gebäude, das durch das Holz so besonders sei.
Stadt setzt auf nachhaltige Baustoffe
Das gesamte Gebäude möglichst nachhaltig zu gestalten war für das Projekt besonders wichtig, wie Markus Kreis vom zuständigen Planungsbüro erläutert. So bestehen die Wände aus sogenannten CLT-Elementen. "Das sind überdimensionale Sperrhölzer mit einer Sperrstärke zwischen 16 und 18 Zentimetern", erklärt Kreis. Die bezugsfähigen Holzwände bringen einen großen Vorteil mit sich. "Man braucht keine Maler und Tapezierer mehr, was die Bauzeit verkürzt." In etwa vier Wochen sollen Coverziegel die Fassade schmücken.

Die CLT-Elemente zieren bereits das Innere des Gebäudes.
Auch in puncto Energieversorgung wird auf Nachhaltigkeit gesetzt. Noch wird die Nahwärmeleitung des Jugendhauses Fönix bezogen. Doch das soll nicht so bleiben, wie Steffen Langhorst von der Stadt weiß. "Künftig soll eine gemeinsame Nahwärmezentrale entstehen, die alle Gebäude auf dem Gelände versorgt." Außerdem wird schon in wenigen Tagen das Dach aufgesetzt. Zeitlich gehen die Bauarbeiten damit sogar schneller voran als geplant. "Insgesamt sind wir bester Dinge", zeigt sich Kreis positiv bezüglich der geplanten Fertigstellung Ende Dezember.
Verbesserung für Tierpfleger und Besucher
Darüber hinaus, so hebt Bödeker hervor, bringe der Neubau weitere Vorteile mit sich. "Zum einen soll es eine deutliche Verbesserung für die Besucher werden." So erwarten die Gäste des Tierparks bald öffentliche Toiletten sowie ein Service-Point mit Informationen rund um den Park. "Auch der neue Mitarbeiterraum wird besser als vorher sein", betont er im Hinblick auf das kleine Häuschen, das den Tierpflegern bisher als Aufenthaltsraum gedient hat.

Carolin Meineke zeigt, wo die neuen Besuchertoiletten entstehen.
Auch Tierpflegerin Carolin Meineke ist über den Neubau sichtlich erfreut. Grinsend präsentiert sie den neuen Mitarbeiterraum gegenüber des Ziegengeheges: "Hier kommen Umkleiden, eine Dusche und Toilette hin." Lachend habe sie festgestellt, dass sie durch das große Fenster künftig von den Ziegen und Schafen genauestens beobachtet werden wird. Einmal um die Ecke, finden Besucher bald den überdachten Eingang zu den öffentlichen Toiletten. "Beide Toiletten sind genderneutral", betont sie. Ein WC sei darüber hinaus behindertengerecht sowie mit einem Wickeltisch ausgestattet.
Auf die Frage wie sich die Baustelle auf die Tiere auswirke, zeigt sich Meineke entspannt. "Für die Tiere ist das zum Glück kein Problem." Immerhin seien diese auch den alltäglichen Trubel der Besucher gewohnt. Lediglich auf den im Park frei herumlaufenden Pfau namens Jacob müssen die Bauarbeiter acht geben. Denn dieser mache es sich schon mal gerne auf den neuen Fensterbänken gemütlich. "Bisher hat sich aber jeder über ihn gefreut", fügt Meineke lachend hinzu.