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Neue Konzepte Bassum setzt auf Poller und Beratung für mehr Sicherheit

Angesichts von Amokfahrten verstärkt Bassum die Sicherheitsmaßnahmen bei Veranstaltungen. Stadt, Polizei und Landkreis arbeiten an Sicherheitskonzepten. Veranstalter sollen ihre Events frühzeitig anmelden.
02.06.2025, 16:57 Uhr
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Bassum setzt auf Poller und Beratung für mehr Sicherheit
Von Dorit Schlemermeyer

Angesichts trauriger Ereignisse beschäftigt man sich auch in Bassum mit Sicherheitskonzepten. Nach der Amokfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt am 20. Dezember 2024 und weiteren ähnlichen Vorfällen reagierten viele Veranstalter und Kommunen und legten nach – auch die Stadt Bassum. Der Erste Stadtrat der Lindenstadt, Karsten Bödeker, der auch für die Ordnungsangelegenheiten zuständig ist, hat mit der Polizei und dem Landkreis an einem Sicherheitskonzept für Open-Air-Veranstaltungen wie Hollandmarkt und Piazzetta gearbeitet.

"Wir lernen von Jahr zu Jahr dazu", sagt Bödeker. Die Zusammenarbeit mit Polizei und Landkreis funktioniere gut, ebenso die Kooperation mit den Veranstaltern. Doch der Erste Stadtrat sagt auch: "Wir wünschen uns, dass Veranstalter ihre Veranstaltung bei uns frühzeitig anmelden, damit wir sie dann in Sachen Sicherheit beraten können." Sie können sich unter der Telefonnummer 0 42 41 / 84 38 oder unter der E-Mail-Adresse unter ordnungsamt@stadt.bassum.de anmelden.

Von Toilette bis Notausgang

Denn eines sei klar: "Der Veranstalter ist verantwortlich für die Sicherheit", unterstreicht Bödeker. Das beträfe nicht nur die Verkehrssicherung. Dazu gehöre auch die Überwachung durch Sicherheitsleute und das Ausweisen von Notausgängen sowie das Vorhalten von Toilettenwagen und genügend Parkplätzen. "Wir werden das nicht pingelig überprüfen, aber wir bieten Beratung in Sachen Sicherheit an", sagt Bürgermeister Christian Porsch. Wo fange die Überprüfung an und wo gehe sie zu weit? Die Stadt gehe dabei mit Augenmaß vor, verspricht er. Ein Flohmarkt auf dem Hof sei etwas anderes als Bassum-Open-Air und Industriestraßenfest. "Wenn wir Laternenumzüge nur noch auf der Aschenbahn durchführen können wegen der Sicherheit, ist das das Ende vom Dorfleben", so der Bürgermeister. Das wolle man seitens der Stadt auf gar keinen Fall. Deshalb stünden die Beratung und Hilfsangebote im Vordergrund – wie das Bereitstellen von Schildern vom Bauhof der Stadt.

Sicherheitskonzepte für Bassum-Open-Air, Piazzetta und Hollandmarkt

Für die bisherigen Veranstaltungen "haben unsere Maßnahmen scheinbar ganz gut funktioniert", blickt der Bürgermeister zurück. Man habe Fahrzeuge als Hindernisse eingesetzt, beleuchtete Baken aufgestellt und zusätzlich Poller angeschafft. "Die Transporter bieten den Vorteil, dass man sie wegfahren kann, um dort notfalls dann Feuerwehr und Krankenwagen durchzulassen", erklärt Karsten Bödeker. Die Poller könnten mit Gabelstaplern bewegt werden. Geschätzte 600 Kilogramm wiegen die großen Betonelemente, die an überdimensionale Legosteine erinnern und zurzeit vor dem Rathaus und dem Mütter-Kinder-Zentrum platziert sind.

"Die kann man nicht so einfach wegschieben", sagt Bödeker und demonstriert mit dem Bürgermeister, dass man sie nicht per Hand fortbewegen kann. Kritiker meinten zwar, dass diese Poller womöglich nicht ausreichen würden, aber ein Hindernis stellten sie allemal dar. Beim Bassum-Open-Air werde die Bremer Straße als Parkstreifen genutzt. Dafür platziere man auf der einen Hälfte Poller und auf der anderen Seite Fahrzeuge. "Die Amtsfreiheit kann für Notfälle frei gemacht werden", erklärt Bödeker. Das Gelände der Freudenburg sei mit nur zwei Zufahrten gut zu sichern. Doch letzten Endes gelte auch in Bassum: "Die absolute Sicherheit gibt es nicht, ein allgemeines Lebensrisiko bleibt bestehen."

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