Bassum. Wenn es ganz blöd läuft, dann kommen Ratten und Mäuse. „Die mögen das“, weiß Klaus Ehlers vom Bassumer Bauhof. Er steht an der Anna-Seghers-Straße und zeigt auf einen Haufen hinter einem privaten Garten. Überreste vom Rasenmähen sind dort einfach hingeworfen worden. „Die Leute denken, dass das verrottet, aber das bringt die Natur aus dem Gleichgewicht“, betont Bürgermeister Christian Porsch.
Über die Plattform „Sag’s uns einfach“ auf der Internetseite der Stadt wurde die Verwaltung darauf aufmerksam, dass an der im Dichterviertel illegal Grünabfall abgeladen worden war. „Das bedeutet Mehrarbeit und Kosten für uns. Wir kommen an manche Stellen nicht mit der Maschine ran, sodass wir mit der Schubkarre den Müll rausholen müssen“, erzählt Ehlers von der Vorgehensweise. Danach geht's zur Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) zur fachgerechten Entsorgung.
Es wird schön warm
Das Problem ist laut Porsch nicht nur, dass Menschen unachtsam ihren Müll auf fremden Eigentum abladen, sondern auch, dass das Gleichgewicht aus dem Tritt gebracht wird. Denn normalweise kümmere sich etwa ein Baum mit seinem Laub selbst um die Nährstoffe, die er brauche. Und ein Haufen voller Grünschnitt oder Rasen störe dieses System. „Außerdem wächst darunter nichts mehr“, sagt der Bürgermeister. Dadurch, dass solche Komposthaufen auch schon mal durch die Mikroorganismen schön warm werden können, bieten sie - zusätzlich mit der Feuchtigkeit - ideale Bedingungen für Ratten.
Ehlers und Porsch versichern, dass das nicht nur ein Problem an der Anna-Seghers-Straße ist, sondern auch in anderen Ortsteilen. „Im Außenbereich geht man über die Straße und wirft das in den Seitenbereich“, hat Ehlers schon erlebt. Beide hoffen, dass Bassumer, die diesen Artikel lesen, zweimal darüber nachdenken, ob sie ihren Abfall einfach in der Natur abladen oder sich auf den Weg zur AWG machen. Denn Ratten - die will nun wirklich niemand.