Seit Jahren liegt die Fläche gegenüber der Sparkasse an der Sulinger Straße brach. Schon als Platz für das neue Rathaus in Bassum war der Teil der Innenstadt im Gespräch. Nun kommt Bewegung ins Spiel, denn Michael Maas vom gleichnamigen Modehaus hat das Stück Land gekauft und Pläne für eine Nutzung. "Der Fokus liegt auf der Innenstadt. Wie können wir die revitalisieren?", hat sich der Unternehmer gefragt. Denn klar ist: Bassum braucht Frequenz. Ohne die bleibt die Innenstadt leer - oder wird noch leerer.
Maas ist optimistisch. Muss er auch sein, immerhin nennt er neuerdings die rund 6000 Quadratmeter große Fläche sein Eigentum. Dort entstehen soll ein Lebensmittelmarkt im Erdgeschoss und darüber Wohnungen. Das ist der Plan im Moment. "Mir war es wichtig, dass Wohnraum damit vereinbar wäre", sagt Maas. Denn einen Interessenten für die Fläche an der Sulinger und der Querstraße zu finden, das war nicht ganz so einfach. Viele, mit denen Maas in den vergangenen Wochen und Monaten Kontakt hatte, sehen zwar Potenzial in der Innenstadt, aber ihnen fehlt etwas. "Sie sehen das Drumherum und sagen ab. Viele wollen wegen der Frequenz zum Lindenmarkt. Es braucht Anker", ist der Unternehmer überzeugt. Wenn die Frequenz da ist, dann ist der Bereich auch für andere Investoren interessanter. So gesehen könnte der Markt ein erster Startschuss sein, um weitere Interessenten anzulocken und langfristig die Innenstadt beziehungsweise die Sulinger Straße zu beleben. Gepaart mit Wohnungen, die für jüngere sowie ältere Leute ideal sind, oder Praxen herrscht wieder regerer Betrieb an der Sulinger Straße. "Es ist eine tolle Vision, ein kurzes Stück der Innenstadt wieder neu zu beleben".
Die Politik war übrigens in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung begeistert von der Idee, dort etwas anzusiedeln, und stimmte dafür. Die genauen Planungen gibt es indes noch nicht, dafür sind die planungsrechtlichen Schritte noch nicht weit genug fortgeschritten. Wenn Maas sich etwas wünschen könnte, dann hätte der Bau lieber gestern als heute gestartet. Realistisch betrachtet kann sich der Bassumer vorstellen, dass es Anfang des kommenden Jahres dann wirklich losgeht. "Das Gebäude muss sich in das Stadtbild einfügen", sagt er zu den gestalterischen Elementen. So dürfe der Markt etwa nicht höher sein als das denkmalgeschützte alte Schulgebäude. Dadurch, dass im vorderen Teil die Parkplätze angelegt werden sollen, rückt das Gebäude an sich etwas nach hinten und die Querstraße muss ein wenig verlegt werden. "Wenn die Parkplätze vorn sind, richtet sich der Blick nach vorne und die Leute sehen, hier passiert etwas", freut sich Maas jetzt schon.
Denkbar wäre es natürlich auch, dass es eine Art Marktplatz gibt, auf dem Veranstaltungen wie die Piazzetta stattfinden können - oder der Wochenmarkt seine Stände aufbaut. Apropos Stände: Es gab offenbar die Idee, eine Art Markthalle auf den 6000 Quadratmetern (natürlich wird das Gebiet nicht vollständig zugebaut) anzulegen und darin verschiedene Stände wie etwa Fleischer aufzustellen. "So etwas hört sich schön an, aber das ist einfach nicht realistisch", betont Maas. Der Entwurf des Planungsbüros NWP aus Oldenburg sieht übrigens vor, dass die Verkaufsflächengröße auf rund 1750 Quadratmetern realisiert werden soll. "Das Nachfragepotenzial ist für derartige Projekt ausreichend vorhanden", heißt es dazu im Bericht.
Die Kunden können dann nach einem Einkauf noch einen Bummel durch die angrenzenden Geschäfte oder die Sulinger Straße unternehmen. So profitieren alle. Sorge vor dem Lindenmarkt auf der anderen Seite der Innenstadt hat er nicht. Zwar ist ihm bewusst, dass es bei den Kunden Überschneidungspunkte gibt, das Geschäft der Bünting-Gruppe (zu der auch Familia oder der Combi-Getränkemarkt gehört) aber dafür sorgt, dass "die Leute hier kaufen, die sonst woanders hingefahren werden".