Abbauen oder zusätzliche Altkleider-Container aufstellen? Diese Frage stellt sich zurzeit der Vorstand der DLRG-Ortsgruppe Bassum. Vorsitzender Ingo Winkelmann ist sauer: "Fast alle im Vorstand haben die Nase voll davon, dass es hier bei uns auf dem Gelände oft aussieht wie bei Hempels unterm Sofa", sagt Winkelmann.
Grund dafür sind Müllsäcke mit Altkleidern, die Bürger neben die Altkleider-Container stellen, wenn diese voll sind. Und nicht nur das: Auch andere Sorten Müll werden auf dem Gelände der DLRG an der Industriestraße in Bassum entsorgt. "Wir haben hier schon Mikrowellen, Kinderbetten, Drahtrollen und Kühlschränke vorgefunden, und das, obwohl ja die Abfallwirschaftsgesellschaft (AWG) ganz in der Nähe ist", sagt Winkelmann.
Schon mehrfach habe er Bürger angesprochen, wenn sie ihre Altkleidersäcke einfach neben die Container gestellt haben. "Der Bürger ist faul, hat aber die abenteuerlichsten Ausreden parat ", so der Vorsitzende der Ortsgruppe. So sei einmal ein Paar mit einem Bollerwagen erschienen, habe bemerkt, dass die Container voll sind und habe dann kurzerhand alle Altkleidersäcke daneben gestellt.

Der DLRG-Ortsgruppenvorsitzender überprüft regelmäßig die Altkleider-Container auf dem Gelände.
"Als ich sie darauf angesprochen habe, haben sie gemeint, dass es zu umständlich sei, noch einmal wieder herzukommen." Außerdem würden die Altkleider ja auch wieder verwertet und seien damit kein Müll. Winkelmann habe dann den provokant gemeinten Vorschlag gemacht, dass er dann ja auch seine Biotonne im Garten des Paares ausleeren könne, da dieser Biomüll ja auch Wiederverwendung finde.
Er habe das Paar aufgefordert, die Säcke wieder einzupacken und mit einer Anzeige gedroht. Erst daraufhin habe das Paar diese wieder eingepackt. "Und das war kein Einzelfall, wir erleben die Verunreinigung unseres Geländes fast jede Woche", sagt Winkelmann und betont, dass es sich dabei um Privatgelände handelt.
Appell an die Bürger
Es sei eine schleichende Entwicklung. "Wenn erst einmal ein Sack da steht, dauert es keine fünf Minuten und der zweite steht da", schildert er seine Beobachtungen. Noch sei nichts entschieden, aber im Vorstand werde weiter diskutiert, wie man das Problem in den Griff bekommen könnte.
"Die illegale Müllentsorgung ist strafbar und wir überlegen, ob wir Kameras anschaffen, um die Leute zu überführen", macht Winkelmann deutlich. Aber das verursache natürlich auch wieder Kosten. Die Alternative wäre eben das Abbauen der Altkleider-Container, was bedeute, dass der Ortsgruppe Einnahmen wegbrechen, die mit dem Verkauf der Altkleider erzielt werden.
"Wir suchen nach einer Lösung, aber am besten wäre es natürlich, wenn die Bürger ihr Verhalten ändern würden", sagt er. Schließlich gäbe es ja die Möglichkeit, bei der AWG zweimal im Jahr kostenfrei die Entsorgung von Sperrmüll anzumelden oder den Müll gegen einen geringen Preis dort abzugeben.
Und was die Altkleider angeht, appelliert er an die Bürger, die Sachen einfach wieder mit nach Hause zu nehmen und beim nächsten Mal abzugeben. "Die Firma Soex kommt einmal die Woche, um die Container zu leeren, und nimmt dann auch den Sperrmüll mit." Zwischenzeitlich habe es bei der Firma mal Engpässe gegeben, "aber jetzt funktioniert alles wieder", versichert er.