Bassum-Wedehorn. Hermann Meyer ist voller Tatendrang. "Ich hole heute noch den Toilettenwagen ab", sagt der Landwirt im Ruhestand. "Dafür nehme ich den Unimog." Der wiederum steht in einer umfunktionierten Scheune zwischen drei Treckern und einem weiteren Kleinlaster. Allesamt haben sie eine Menge Jahre auf dem Buckel. Passt ja zum Event, für das der Toilettenwagen gebraucht wird: das Oldtimer-Treckertreffen auf dem Gelände des Göpels in Wedehorn am Wochenende 9./10. Juli. Am Sonnabend ab 13 Uhr, am Sonntag ab 10 Uhr.
"Die Ersten kommen schon morgen", freut sich Wedehorns Ortsvorsteher Horst Husmann. Die zum Camping-Schrägstrich-Parkplatz auserkorene Wiese ist gemäht. Also steht der Ankunft des Frühankömmlings nichts mehr im Weg. "Andere fahren in Etappen von ihrem Heimatort nach Wedehorn", weiß Hermann Meyer zu berichten. Alle zwei Jahre wird der 1800-Seelen-Ort zum Mekka für Menschen mit einer Vorliebe für alte, aber gut erhaltene landwirtschaftliche Fahrzeuge. Die letzte Auflage verzeichneten Oldie-Fans im Jahr 2018. "Normalerweise kommen so 200 bis 250 Trecker hier an", gibt Husmann seine Erfahrungen weiter. "Doch diesmal habe ich das Gefühl, es werden mehr." Das wäre ja endlich mal eine positive Corona-Auswirkung. Das neunte Oldtimer-Treckertreffen in Wedehorn ist zudem konkurrenzlos in der näheren Umgebung. Eine ähnliche Veranstaltung in Clues fällt aus, eine weitere in Twistringen auch. "Das ist natürlich ideal für uns", sagt Horst Husmann, Vorsitzender des Heimatvereins Unser Wedehorn.
Meyer und Husmann sind Bestandteil eines siebenköpfigen Organisationskomitees. Dazu gehören weiter Anke und Hans-Jürgen Engler, Hilmar Schmidt, Hilmer Albers, Katrin Engler, Simon Martens, Theda Schmidt-Imhof und Horst Husmanns Ehefrau Elfriede. Nun, was haben sie organisiert? Mal abgesehen von schmuckem Oldtimer-Traktoren-Treff und dem Toilettenwagen wird es rund um den Göpel einen Bauernmarkt mit 40 Ausstellern. Für Gaumenfreuden wird dort gesorgt, Kunsthandwerk angeboten, und aus Bramstedt kommt ein weiterer Hermann Meyer mit antiken Möbeln und Einrichtungsgegenständen. Für Kinder gibt es Spielangebote, und auch das beliebte Seilflechten steht wieder auf dem Programm. Ordentlich zu tun also, aber "im Dorf stehen alle dahinter, jeder packt mit an. Das ist eine unwahrscheinliche Gemeinschaftsleistung."
Übrigens: Der Eintritt ist für Besucher frei. Zum Vergleich: In Oyten nehmen sie zwölf Euro, in Aschen immerhin acht Euro. Und: Niemand muss einen Picknickkorb packen.