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71. Schwarmer Grasbahnrennen Der Däne Kenneth Kruse Hansen lässt alle hinter sich

Kenneth Kruse Hansen ist der strahlende Sieger des 71. Schwarmer Grasbahnrennens. Der Däne dominiert das Rennen und lässt die Konkurrenz hinter sich. Für die Veranstalter gab es jede Menge Lob.
29.07.2024, 15:21 Uhr
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Von Sven Hermann

Mit Kenneth Kruse Hansen dominierte ein Däne das Feld der A-Lizenz-Solisten, der das 71. Schwarmer Grasbahnrennen für sich entscheiden konnte. Im abschließenden Finale distanzierte er die Konkurrenz und verwies den Briten Paul Cooper sowie den MSC-Clubfahrer Stephan Katt auf die Plätze zwei und drei. Über 1.000 Zuschauer fanden den Weg auf den Niedersachsenring und gaben der Traditionsveranstaltung einen würdigen Rahmen. Die vielen Besucher bereuten ihr Kommen nicht und bekamen auf dem bestens organisierten Event hochklassige und spannende Rennen zu sehen.

Schwarmes Bürgermeister Johann Dieter Oldenburg gab vor dem Start ein waghalsiges Versprechen ab. "Alles, was jetzt noch an Regen runterkommt, werde ich austrinken", sagte das Schwarmer Oberhaupt bei der Begrüßungsansprache. Oldenburg blieb verschont. Während vor der Fahrervorstellung und der Rede noch ein ordentlicher Schauer niedergeprasselt war, erstrahlte die Sonne pünktlich zum Start und schien fortan in allerbester Pracht. Auch der junge MSC-Vorstand um den erst 24-jährigen Niels Oliver Wessel und Wiebke Till (25) hatte mit seinem Organisationsteam sein Bestes gegeben und sorgte mit nimmermüdem Einsatz für tolle Bedingungen. "Während ich hier gestern bei der After-Race-Party die Stellung gehalten habe, sind insgesamt zehn Jungs mit Niels Oliver ins emsländische Werlte gefahren und haben nach dem dortigen Flutlichtrennen die Airfence (Luftkissenwand, d. Red.) abgebaut. Erst um zwei Uhr nachts trafen sie wieder in Schwarme ein und haben die Airfence dann bis in die frühen Morgenstunden in der Kurve eingebaut", schilderte Till den großen Kraftakt, den das Team vollbrachte.

"Ein Riesenlob an die Veranstalter. Sowohl die Bahn als auch das Fahrerlager waren top. Wundervoll, was sie hier aufgezogen haben. Alles war perfekt. Das war schon WM-würdig", lobte MSC-Clubfahrer Stephan Katt, der im abschließenden Finale der A-Lizenz als Dritter die Ziellinie überquerte. Mit drei Siegen und einem zweiten Platz in den Vorläufen hatte sich "Catman" mit der zweitbesten Punktzahl die Finalteilnahme gesichert. Gegen den Dänen Kenneth Kruse Hansen war allerdings an diesem Tag kein Kraut gewachsen.

Der Skandinavier fuhr in seiner eigenen Liga und gewann all seine Vorläufe. Mit der optimalen Punktausbeute (24) zog er ins Finale ein und dominierte auch dieses von Beginn an, fuhr dabei einen Start-Ziel-Sieg ein. Dahinter landete der Brite Paul Cooper, der im Endlauf in der vierten und letzten Runde noch an Katt vorbeigezogen war. "Ich bin mit meinem dritten Platz dennoch absolut zufrieden", verriet der mehrmalige Grasbahn-Europameister und Team-Langbahn-Weltmeister Katt kurz vor der Siegerehrung. Mit dem ehemaligen MSC-Fahrer und Martfelder Sven Mannott, der inzwischen für den MSC Heidering Wagenfeld an den Start geht, schnitt bei den B-Lizenz-Solisten ein Fahrer aus der hiesigen Region als Zweitplatzierter ebenfalls gut ab. Er musste in der Gesamtwertung lediglich dem überragenden Niederländer Sem Ensing den Vortritt lassen.

Nicht nur Katt lobte die Veranstaltung in höchsten Tönen. "Ich bin begeistert. Die Rennen sind toll", schwärmte der MSC-Ehrenvorsitzende und die einstige Fahrer-Legende Kurt Harries. Mit Kay Kudinow, dem ersten Vorsitzenden des Rastedter AC, begrüßte Harries einen langjährigen Weggefährten. Kudinow verschaffte sich einen Überblick in Schwarme und machte Werbung für das eigene Grasbahnrennen in Rastedt, das am 11. August über die Bühne gehen soll. "Kurt hat bei uns früher auch schon gewonnen", verriet Kudinow schmunzelnd. Der Bramstedter Volker Striepe, der ebenfalls für den MSC Schwarme an den Start ging und im Jahre 2007 sein letztes Rennen fuhr, sprach ebenfalls von einer top organisierten Veranstaltung. "Ich bin sehr positiv überrascht. Respekt, was hier auf die Beine gestellt wurde", sagte Striepe, der von 2006 bis 2007 bei den A-Lizenz-Solisten mitwirkte und an Deutschen Meisterschaften sowie EM- und WM-Vorläufen teilnahm. Striepe war nach seiner aktiven Zeit viele Jahre als Schrauber im Team von Katt tätig.

Auch bei den Besuchern hinterließ die 71. Auflage des Rennens einen positiven Eindruck. "Der allgemeine Tenor in Schwarme war schon im Vorfeld so, dass man mal wieder zum Rennen gehen will. Das ist ein sehr engagierter junger Vorstand", lobte Elke Ellinghausen. Seit gut 60 Jahren ist sie bei den Rennen dabei. "Als kleines Mädchen habe ich hier als Fahnenträgerin agiert. Meine Eltern hatten einen landwirtschaftlichen Betrieb, haben früher die Strohballen angeliefert, die damals ausgelegt wurden", erzählte die 69-Jährige. Der mittlerweile 77-jährige Schwarmer Hermann Bischoff ist ebenfalls seit 50 Jahren Gast bei den Rennen. "Ich habe nach der Absage im letzten Jahr schon gedacht, das könnte das Ende des Schwarmer Grasbahnrennens sein und habe richtig mitgelitten. Heute gefällt mir das alles sehr gut, alles ist echt professionell gelöst. Die Leute wollen schließlich auch unterhalten werden", kommentierte Bischoff.

"Wir sind super glücklich und so zufrieden. Wir freuen uns über die vielen Zuschauer und die gelungene Veranstaltung. Es gab zudem keinen Unfall, alle konnten die Rennen verletzungsfrei beenden", strahlte die zweite MSC-Vorsitzende Wiebke Till nach dem Event überglücklich.

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