Eigentlich sah es aus wie ein Trainingsspiel. Nur hatten die Gegner rote Trikots an und keine gelben Leibchen übergezogen. Allerdings war das kein lockerer Kick. Denn der Brinkumer SV duellierte sich im Achtelfinale des Bremer Lotto-Pokals mit dem FC Roland Bremen und ließ von Sekunde eins an keinen Zweifel daran aufkommen, wer hier der Favorit ist. In Windeseile führte die Elf vom Brunnenweg mit 3:0 und hatte den gastgebenden Fußball-Bezirksligisten, der mit einigen Spielern aus der Reserve angetreten war, am Ende mit 11:0 (7:0) vom Platz gefegt.
Schon beim obligatorischen Teamkreis vor dem Anpfiff war den Kickern vom Brunnenweg anzumerken, wie heiß sie auf die Partie waren. Die Gäste zeigten sich in den Zweikämpfen sehr präsent und total spielbestimmend. Die Folge: Bereits nach drei Minuten erzielte Julius Rahmig per Distanzschuss das 1:0. Und das 2:0 ließ nicht lange auf sich warten. Diyar Kücük, der als einziger Stürmer agierte, steckte durch auf den schnellen Marvin Osei, der keine Mühe hatte, einzuschieben (6.).
Der FC Roland konnte dagegen das Spielgerät kaum in den eigenen Reihen halten, natürlich auch wegen des hohen Pressings der Brinkumer. Nach wenigen Sekunden war der Favorit schon wieder am Ball. Und stellte sich nicht so schlecht an. Meist ging es über rechts, wie auch beim 3:0, als Ramien Safi einfach drauf los sprintete und in der Mitte den komplett freien Kücük bediente, der wiederum nochmals auf den besser postierten Nicolai Gräpler ablegte (16.). „Zu diesem Zeitpunkt wusste ich, dass die Partie entschieden war“, sagte Brinkums Trainer Mike Gabel.
Safi nicht zu stoppen
Nun stand immer wieder Ramien Safi im Mittelpunkt. Der Kontrahent aus Bremen bekam den schnellen Flügelflitzer einfach nicht in den Griff. So auch beim nächsten Treffer. Diesmal steckte Rahmig durch auf den Rechtsaußen, der den Keeper locker und flockig umkurvte (23.). Nach einer halben Stunde schaltete sich auch die linke Brinkumer Seite immer mehr in die Offensive mit ein. Ali Hazimeh wagte den einen oder anderen Vorstoß. Einer führte zum 5:0. Seine flache Hereingabe verwertete im Zentrum Kücük (33.). Die Treffer zum 6:0 und 7:0 noch vor dem Pausenpfiff sahen dann fast identisch aus: Ramien Safi schlug eine Flanke, Hazimeh lief von links ein und bugsierte den Ball in die Maschen (39., 42.).
In der zweiten Hälfte nahm Mike Gabel zu Beginn gleich drei Auswechslungen vor. Daraufhin nahmen die Brinkumer etwas den Fuß vom Gaspedal, gaben dennoch weiterhin den Ton an. Auch das regnerische Wetter minderte die Brinkumer Spielfreude nicht. Insbesondere der bullige Mittelstürmer Kücük machte weiter auf sich aufmerksam. Zwei weitere Treffer steuerte er zum Kantersieg bei (59., 75.), außerdem erzielte Rahmig sein zweites Tor (61.). Auch der eingewechselte Dennis Krefta trug sich in die Torschützenliste ein (73.). „Etwas mehr Gegenwehr hätte ich schon erwartet“, bemerkte Mike Gabel, der jetzt mit seinen Mannen am Donnerstag (19.30 Uhr) auf den Landesligisten Tura Bremen trifft. „Dann müssen wir mit der gleichen Ernsthaftigkeit und Zielstrebigkeit an die Sache herangehen. Denn Tura wird uns etwas mehr fordern als Roland“, ist Gabel überzeugt.