Der Zeitplan wirkt straff, doch schon bald soll die Erweiterung der Grundschule Heiligenrode abgeschlossen sein. Dort wird gerade mehr Platz geschaffen, es entstehen zwei neue Räume – ein allgemeiner Unterrichtsraum sowie ein dritter Raum für die Mensa. Zum Ende der Sommerferien soll das Gebäude in Betrieb gehen.
Grund dafür ist laut Gemeinde Stuhr die steigende Tendenz bei den Schülerzahlen: Im vergangenen Schuljahr besuchten noch 269 Kinder die Grundschule Heiligenrode, im Schuljahr 2025/26, das Mitte August beginnt, sollen es schon 281 sein. Die Prognose für das Schuljahr 2029/30 sieht gar 307 Grundschüler vor – es wird also eng. Der Stuhrer Gemeinderat beschloss daher im März 2024 den zweigeschossigen Anbau: Gegessen werde im Erdgeschoss – angeschlossen an die bestehenden Mensaräume –, gelernt ein Stockwerk höher. Insgesamt 140 Schülerinnen und Schüler sollen künftig gleichzeitig ihre Mittagsmahlzeit zu sich nehmen können. Stuhrs Bürgermeister Stephan Korte verspricht sich davon eine "deutliche Entspannung" der beengten Verhältnisse im Mensabereich.

Thomas Hübeler von der Brinkumer Firma W&W Akustik ist gerade mit dem Innenausbau beschäftigt.
Von außen sieht das Gebäude schon recht vollständig aus, der Anbau entsteht in Holzrahmenbauweise – im Sinne der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz, erklärt Hayo Wilken vom Baubereich der Stuhrer Gemeindeverwaltung: "Das ist eine uralte Bauweise." Vorteil sei jedoch, dass vorgefertigte Elemente direkt an die Baustelle geliefert würden und das Haus schnell stehe. Außerdem sei Holz ein nachhaltiger, weil nachwachsender Rohstoff. Der rote Klinker ist bereits angebracht, damit der Anbau farblich zu den Bestandsgebäuden passt.
Wer also Handwerker in Aktion sehen möchte, muss ins Haus hineingehen: Dort ist derzeit die Firma W&W Akustik aus Brinkum mit dem Innenausbau der jeweils rund 70 Quadratmeter großen Räume sowie der in Summe etwa 50 Quadratmeter großen Flure beschäftigt.
Innenausbau läuft
Dass der Bau zum neuen Schuljahr fertig ist, davon sind Hayo Wilken und sein Kollege Swen Rugen aus demselben Fachbereich überzeugt. "Das geht dann recht flott", erklärt Wilken, auch wenn es nach sehr vielen ausstehenden Einzelbaustellen aussehe. Die Innenausbaugewerke seien entweder bereits zugange oder bestellt. Heizung und Elektrik sind schon drin, Fenster und Türen würden im Laufe der kommenden anderthalb Wochen installiert. Das dauere etwa zwei Tage. Durch die großen, weißen Holzfenster solle viel natürliches Licht in die Räume gelangen.
Wenn die Trockenbauer abgerückt sind, komme der Bodenleger. Dieser brauche ebenfalls nicht mehr als zwei oder drei Tage, weiß Wilken. Anschließend könnten Heizkörper und Lampen eingebaut werden. Im Vergleich zu einem Rohbau ließen sich beim Innenausbau eines Gebäudes sichtbar schnelle Fortschritte erkennen.
Die Planung erfolgte in gemeindlicher Eigenregie und ohne Fremdfirma, denn "wir können das auch", sagt Hayo Wilken und schmunzelt. Begonnen hatten die Bauarbeiten in den Herbstferien des vergangenen Jahres, als die Bodenplatte gegossen und aufgekantet wurde, um die Wände zu montieren. Etwa 668.000 Euro kostet das Gesamtprojekt. Der Bau bleibe auch im veranschlagten Kostenrahmen, verspricht Stephan Korte.