Damit der zweite Tag des Ortsteilfests in Seckenhausen gelingt, nahmen Henry Wohlers und Bernd Stöver am Sonnabend noch schnell die Schaufel in die Hand. „Die Wege sind aufgeweicht“, sagte Stöver. Also bestellten die Veranstalter bei der Gemeinde etwas Mulch, damit die Besucher später besser laufen konnten. „Das kann man zwischendurch schnell machen“, sagte Stöver und lachte. Alle Aufgaben seien verteilt, dann laufe auch alles. Weil sie etwas zu viel Mulch bekamen, schaufelten sie die Überbleibsel zurück in den Hänger.
Es ist dieser spontane Einsatz, der das Engagement rund um die Ortsteilfeste symbolisiert und immer wieder zum Gelingen der Veranstaltungen beiträgt. Zur Feier zum 50-jährigen Bestehen der Einheitsgemeinde zogen auch die Seckenhauser eine durchweg positive Bilanz. „Wir sind zufrieden, ich kann mir nichts anderes vorstellen“, sagte Stöver. Bis auf einen Besuch im alten Rathaus hat er auch kaum noch Erinnerungen an das eigenständige Seckenhausen. Für die Orte wäre vor 50 Jahren auch eine Samtgemeinde nicht die richtige Lösung gewesen, ist Stöver überzeugt: „Ich sehe das Zusammenwachsen als gelungene Sache.“
Man kennt und schätzt sich
Auch das Konkurrenzdenken zwischen den einzelnen Ortsfeuerwehren gehöre inzwischen der Vergangenheit an. „Ich kenne das von früher“, erzählte Stöver. Eilten bei einem Brand auswärtige Feuerwehren zur Hilfe, habe es oft geheißen: Ihr bleibt zu Hause, das ist unser Einsatzort. Alles Geschichte. Inzwischen kennen und schätzen sich die Kameraden, betonte Stöver.

Auch im Korbball durften die Besucher sich ausprobieren.
Henry Wohlers zählt ebenfalls zu der Generation, die in die Einheitsgemeinde hineinwuchs. Der Beisitzer aus dem Vorstand der TSG Seckenhausen-Fahrenhorst weiß um die Vorzüge, die der Verein daraus zieht. „Ein Kunstrasenplatz für uns in Brinkum wäre anders nicht möglich“, nannte er ein Beispiel. Mit insgesamt drei Spielstätten sei die TSG ohnehin sehr dezentral organisiert.
Gottesdienst mit Gospelchor
Das Gemeinde-Jubiläum nutzten die vier Seckenhauser Vereine, um den Stuhrern zwei schöne Tage auf dem und rund um den Sportplatz zu bereiten. Den „Go!sieben“-Gottesdienst mit Begleitung eines Gospelchores aus Habenhausen verfolgten am Freitagabend rund 150 Menschen. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Zuspruch“, sagte Stöver. Anschließend zeigte das Spielraum-Theater noch eine Kostprobe seines kommenden Stücks „Doof gelaufen“. Am Sonnabend durften sich vor allem Kinder über zahlreiche Angebote freuen: Feld-Korbball, Bubble-Football, Tischtennis, Fußball-Darts, Hobby-Höring und Wurfspiele zählten zum Programm. Dazu präsentierte die Feuerwehr ihre Ausrüstung, abends heizten die Bubingas aus Weyhe im Festzelt ein.

Bei diversen Aufgaben zeigten die Mitglieder der Jugendfeuerwehr vollen Einsatz.
In dieser Kulisse luden die Seckenhauser außerdem zum Feuerwehr-Wettbewerb auf Gemeindeebene, bevor sie sich am Sonntag beim Kreiswettbewerb beweisen mussten. Die drei Jugendfeuerwehren stellten insgesamt sieben Gruppen, die einen Staffellauf und einen dreiteiligen Löschangriff zeigten. Von der Wasserentnahmestelle legten sie den Schlauch zur Pumpe, von dort an den Verteiler und bekämpften dann mit drei Trupps die fiktiven Brandabschnitte. „Das ist jetzt gute Werbung“, sagte Max Zogmeyer, Sprecher der Gemeinde-Jugendfeuerwehr, über den Wettbewerb im Zuge des Ortsteilfestes. Zumal sich die Zehn- bis 18-Jährigen mit den Übungen auf den aktiven Dienst vorbereiten. „Sie machen alle gut mit“, lobte er die Teilnehmer. Fehler seien menschlich und damit sie bei einem echten Einsatz nicht passieren, seien diese Übungen so wertvoll. „So kommt die Routine durch die Jugendfeuerwehr rein“, sprach er von einem großen Mehrwert für den späteren aktiven Dienst.