Seit Mitte April ist die Blockener Straße (K 111) in Alt-Stuhr zwischen der Tannenstraße und der Stuhrer Landstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt. Die Kreisstraße hat die Sanierung bitter nötig, doch auch darunter liegt offenbar einiges im Argen. Bei den ersten Arbeiten an der Straße trat ein Schaden an einem Regenwasserkanal zutage, der zunächst behoben werden muss, ehe die Straße eine neue Asphaltdecke bekommen und wieder freigegeben werden kann.
Das wirkt sich auch auf den Zeitplan der Bauarbeiten aus. Eigentlich war die Freigabe der Blockener Straße für den 14. August dieses Jahres vorgesehen, daraus wird jedoch nach Angaben der Diepholzer Kreisverwaltung nichts. Die ansässigen Gewerbetreibenden seien darüber bereits informiert, auch der Schulbusverkehr wird sich auf die längere Sperrung einstellen müssen. Stand jetzt soll die Blockener Straße in den Herbstferien im Oktober wieder freigegeben werden.
Eine Woche Vollsperrung im Herbst
Für das Abfräsen der alten und das Auftragen der neuen Asphaltschicht muss die Blockener Straße Anfang Oktober im Sanierungsbereich für etwa eine Woche voll gesperrt werden, erklärt Jens Stehmeier, Bauleiter der Firma F. Winkler aus Bremen, die mit den Arbeiten betraut ist. Bis dahin bleibt die Sperrung in gegenwärtiger Form erhalten. Die Umleitung für den Durchgangsverkehr ist ausgeschildert und führt weiterhin von Süden aus Heiligenrode kommend über die Delmenhorster Straße (B 322), die Moordeicher Landstraße und die Stuhrer Landstraße sowie in der Gegenrichtung über dieselben Straßen in umgekehrter Reihenfolge. Bislang werde die Umleitung auch gut angenommen, Beschwerden habe es im Rathaus bislang nicht gegeben, erklärt Frank Meierdiercks, Pressesprecher der Gemeinde Stuhr.
Den Schaden am Regenwasserkanal führt Anne Holtgrefe vom Abwasserverband auf Verschleiß, aber auch auf das Hochwasser um den Jahreswechsel zurück. Die Wassermassen hätten den Kanal derart in Mitleidenschaft gezogen, dass ein Austausch unumgänglich sei. Statt eines Betonrohrs wird nun ein Kunststoffrohr eingesetzt, das im Idealfall bis zu 100 Jahre halten soll. Der Kanal in Alt-Stuhr ist derweil nicht der einzige, dem das Hochwasser zugesetzt hat: Auch im Brinkumer Dorfgraben werde deshalb gerade ein Regenwasserkanal getauscht.
Abgesehen von den Kanalarbeiten sollen die Arbeiten an der Blockener Straße wie geplant voranschreiten. Die Versorgungsleitungen würden "mit Hochdruck" bearbeitet, erklärt Bernd Fredrich, Teamleiter Kreisstraßen bei der Kreisverwaltung. Dann sollen zunächst Gehwege und Rinnen erneuert werden. Liegt im Herbst die neue Asphaltdecke auf der Straße, wird ein Fahrradschutzstreifen mit roter Farbe auf der Fahrbahn markiert, um den Radverkehr weitgehend auf die Straße zu holen.
Die derzeitige Sperrung bekommen unterdessen nicht nur Anwohner, sondern auch ansässige Unternehmen von Anfang an zu spüren: "Am ersten Tag hatten wir 50 Kunden weniger", sagt Petra Ehrlich, Verkäuferin bei Tenters Backhaus an der Blockener Straße, auf Nachfrage des WESER-KURIER. Immerhin: "Das hat sich wieder ein kleines bisschen verbessert", der Umsatz der Bäckerei sei aber trotzdem zurückgegangen. Ehrlich führt das auf die Kommunikation der beteiligten Organisationen zurück: Viele Autofahrer wüssten nicht, dass die Geschäfte im Rathausumfeld weiterhin erreichbar sind, und mieden den Bereich. Die Verantwortlichen des Bäckereigeschäfts dächten bereits darüber nach, für die Dauer der Bauarbeiten die Öffnungszeiten zu verkürzen. Eine komplette temporäre Schließung schließt Ehrlich jedoch aus.
Von der Abzweigung zur Tannenstraße aus gesehen setzt sich der schlechte Zustand der K 111 ortsauswärts fort. Auch dieser Streckenabschnitt soll in den kommenden Jahren saniert werden, kündigt Bernd Fredrich an. Derzeit werde das Kreisstraßenbauprogramm überarbeitet, das neue Konzept soll 2026 in Kraft treten. Fredrich stellt in Aussicht, dass die Blockener Straße darin mit vordringlichem Baubedarf gelistet wird.