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Mehrere Aktionen in Stuhr Wochen unter dem Motto „Chefin im Handwerk“

Eine Reihe von Veranstaltungen rund um weibliche Führungskräfte, Selbstständigkeit und Nachwuchsgewinnung steht in Kürze in der Gemeinde Stuhr an. Es geht um Rollenbilder und Vorbildfunktionen.
04.10.2019, 18:10 Uhr
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Wochen unter dem Motto „Chefin im Handwerk“
Von Sebastian Kelm

Stuhr. Es geht um veraltete Rollenbilder und hartnäckige Klischees – aber nicht zuletzt auch um den nach wie vor aktuellen Fachkräfte- und Nachwuchsmangel in vielen Branchen: Unter der Überschrift „Chefin im Handwerk“ veranstalten die Gemeinde Stuhr und der Treffpunkt Sie(h)da zusammen mit dem Unternehmerinnen-Forum, kurz Ufo, dazu eine Reihe von Aktionen über mehrere Wochen. Los geht die am Mittwoch, 23. Oktober, mit der Eröffnung einer gleichnamigen Ausstellung, einer bis zum 15. November laufenden sogenannten Roadshow des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Kooperation mit der Bundesweiten Gründerinnenagentur (BGA) und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) im Ratssaal des Stuhrer Rathauses an der Blockener Straße 6. Begleitend geht es bei dieser um 19 Uhr beginnenden Veranstaltung um konkrete Beispiele weiblicher Karrieren. „Eingeladen sind alle, insbesondere aber natürlich Handwerksbetriebe“, so Stuhrs Gleichstellungsbeauftragte Nicole Feldmann-Paske.

Sie begrüßt an diesem Abend – nachdem stellvertretende Bürgermeisterin Sigrid Rother (CDU) die einführenden Worte gesprochen hat – zwei erfolgreiche Unternehmerinnen aus der Gegend. Erwartet wird etwa Imke Riedebusch. Die hat etwas versteckt in Brinkum ihren Laden Nordstil, ist als "Dekodeern des Nordens" mit eigener Sendezeit im NDR auch überregional bekannt. Sie wird über "Handwerk, Youtube & Co." sprechen. "Starke Frauen für das Handwerk" lautet das Thema von Susanne Riemers. Sie plant mit Mein Bad in Delmenhorst seit vielen Jahren Sanitäranlagen und mehr – inzwischen auch mit ihrer Tochter an ihrer Seite. Anmeldung bei Nicole Feldmann-Paske per E-Mail an gleichstellungsbeauftragte@stuhr.de.

"Zurück in die berufliche Zukunft" geht es dann am Dienstag, 29. Oktober, bei einem "Female Future Work Day". Von 9 bis 14 Uhr dreht sich ebenfalls im Rathaus alles um die Frage "Familie oder Beruf?" – mit der klaren Antwort: beides. Geben soll es Tipps und Tricks rund um Bewerbung und Wiedereinstieg in den Job. Beteiligt sind dabei auch die Bundesagentur für Arbeit, das Jobcenter im Landkreis Diepholz, die Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft im Landkreis Diepholz, die Agentur für Arbeitsvermittlung GmbH und die Specht & Tegeler Seniorenresidenz Stuhr GmbH. Letztere gehört zu den Firmen, bei der ein 15-minütiges Vorstellungsgespräch zur Probe durchlaufen werden kann – samt etwa fünfminütiger Rückmeldung darüber, was gut war und was nicht. Silberaterin und Fotografin wollen auch vor Ort sein – für Beratungen bei der Bewerbungsmappe. Kostenlose Anmeldungen online auf der Seite www.siehda-stuhr.de.

„Visionärinnen“ heißt das Stichwort am Mittwoch, 30. Oktober, von 9 bis 17 Uhr, wenn Vorträge „Von der Leidenschaft in die Professionalität“ zu hören sind. Wiederum im Rathaus gibt es zunächst Basisinformationen zu den Überlegungen: Was brauche ich für meinen Business-Plan? Woher kommt das Geld? Welche Unternehmensform ist die Richtige? Ist Social Media Zukunft oder unnütze Ablenkung? Es finden zudem Intensivworkshops getreu dem Motto „Unternehmerin werden ist nicht schwer, Unternehmerin sein dagegen sehr“. Als „Key-Speakerinnen“ konnten hier Andrea Buchelt, stellvertretende Vorsitzende des Bremer Frauenausschusses und langjährige Herausgeberin des Frauenbranchenbuches für den Nordwesten, sowie Dana Lübke, Inhaberin des Seckenhauser Näh-Shops Die Komplizin, gewonnen werden. Die Teilnahme kostet 75 Euro, als „Early Bird“-Angebot nur 50 Euro. Anmeldung unter www.siehda-stuhr.de.

Auch, aber eben nicht nur an Frauen richtet sich dann ein Ausbildungstag zur Lehre im Handwerk. Ort des Geschehens wird am Dienstag, 12. November, von 8 bis 13 Uhr erneut der Ratssaal sein. Vertreten ist laut Ankündigung die Kreishandwerkerschaft in Person von Patric Rasche, stellvertretender Geschäftsführer. Er und weitere Beteiligte wollen in erster Linie natürlich die Karrierechancen im Handwerk hervorheben. „Er will auch das Triale Studium vorstellen“, ergänzt Anne-Lene Alyanak, Vorsitzende des Fördervereins von Sie(h)da. Wie sie weiter erklärt, können dabei in gut vier Jahren neben einer Ausbildung auch Bachelorabschluss sowie Meistertitel erworben werden. Ein Friseurmeister möchte zudem ein eher weiblich geprägtes Handwerk präsentieren und demonstrieren: Haare stylen ist nicht nur ein Job, sondern Kunst. Mitorganisatorin Patricia Veigel-Runte stellt zudem allgemein klar: „Es gibt noch immer das Vorurteil, dass man im Handwerk schwere Dinge tragen muss. Das entspricht nicht mehr der Realität, da gibt es mittlerweile viele Hilfsmittel.“ Womit wir wieder bei Rollenbildern und Klischees wären. Interessierte Schulklassen, die dabei sein möchten, schreiben eine E-Mail an gleichstellungsbeauftragte@stuhr.de.

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