Syke. Im Syker Kunstbereich „Wald-Weg-Zeichen“ zwischen dem Kreismuseum und dem Vorwerk treffen Waldbesucher schon seit Jahren auf Kunstobjekte aus Holz. Diese Themen erstellen in unterschiedlicher Art und Weise die Verbindungen und Durchdringungen von Natur und künstlerischem Schaffen. Die Skulpturen im Friedeholz nehmen dabei Bezug auf ihre natürliche Umgebung oder auf Wegmarken, die sich bereits im Wald befinden. Einen näheren Blick auf die Kunstwerke warfen kürzlich die Mitglieder des Diepholzer Kulturbeirats und des Landkreises.
Hermann Winkler betreute die knapp anderthalbstündige Tour. „Da sind einige Werke dabei, die es Spaziergängern erlauben, den Wald zwischen Natur und Kunst als Medium ganz neu zu entdecken“, sagte der der ehemalige Restaurator des Kreismuseums zu Beginn des Rundgangs.
Eines dieser Objekte ist sicherlich der 2011 von Reinhard Osiander aus Holz gefertigte Hirsch. Er markiert den Eingang der Wald-Weg-Zeichen. Osiander setzte sich mit seinem Werk augenzwinkernd mit dem Klischee des Hirsches auseinander und verbindet dabei Elemente naturalistischer Darstellung mit der Einfachheit von Holzspielzeug. „Eine wirklich sehr schöne Skulptur. Dabei ist die Liebe zum Detail haargenau zu sehen“, sagt Dietrich Struthoff, Vorsitzender des Sport- und Kulturausschusses. Angetan hat es ihm aber auch die Wolfsschlucht inmitten des Waldes. Hier wurden bereits schon in den 1920er Jahren die unterschiedlichsten Theaterstücke aufgeführt. „Beeindruckend“, betont Struthoff.
Kunst verschmilzt mit Natur
Das Jahr 2021 hat der Kulturbeirat des Landkreises Diepholz zum Anlass genommen, auf Kunstobjekte im öffentlichen Raum näher aufmerksam zu machen. „Wir mussten und pandemiebedingt etwas einfallen lassen“, erklärt Wolfram van Lessen, Erster Kreisrat des Landkreises Diepholz. Dabei wolle man speziell auf Künstler aufmerksam machen, die in der Öffentlichkeit noch nicht so bekannt sind. „Hier sind einige tolle Werke dabei“, betont van Lessen.
Dass einige Skulpturen nicht mehr wie zu Zeiten der Fertigstellung aussehen, fällt erst auf den zweiten Blick auf. Einige wurden nämlich in den vergangenen Jahren aufwendig restauriert. Andere hingegen, sind mit der Natur buchstäblich verschmolzen. „Der Wald gibt und der Wald nimmt. Es ist so, dass der Zahn der Zeit an manchen Objekten ordentlich nagt“, erklärt Winkler und zeigt dabei auf zwei Skulpturen im Eingangsbereich des Waldkindergartens. Beide sind schon etwas von Pilz befallen.
Auch ein Specht hat sich am Kopfteil des einen Werks gemütlich eingenistet. Daran etwas ändern wolle man nicht. Dies wäre schließlich ein Eingriff in den künstlerischen Gedanken der Schaffenden. „Kunst und Natur verschmelzen an diesem Platz. Genau das macht den Weg so besonders“, erklärt Winkler zum Abschluss. Ob einer der Künstler bald auf einen Kulturpreis hoffen darf, ließen sowohl der Landkreis als auch der Kulturbeirat offen. Vielmehr wolle man weiter daran arbeiten, auf regionale Künstler stärker aufmerksam zu machen.