Bei der Sudweyher Fohlenschau zeigen Züchter aus der Umgebung an diesem Sonnabend, 8. Juni, ab 16 Uhr wieder ihren vielversprechenden Nachwuchs. Zwischen zwei Wochen und fünf Monaten sind die Fohlen alt, die sich bei der Veranstaltung auf dem Hof Kleemeyer am Apelsdamm 82 dem Publikum präsentieren und sich dem fachkundigen Blick von Juror Heinz Ahlers stellen. Sie laufen frei, das Muttertier läuft jedoch mit auf der Bahn. Die Jungtiere sollen die Gangarten Trab und Schritt vorführen, "wenn man Glück hat, auch mal in den Galopp wechseln", sagt Dirk Wahlers, der neben Harm Kleemeyer Vorstand des Vereins ist. Der Juror sehe sich aber auch eingehend den Körperbau des Tieres an. Auf Grundlage der Bewertung wird zum Schluss ein Sieger gekürt und die Platzierungen werden vergeben.
Zum inzwischen 26. Mal richtet der Pferdezuchtverein Sudweyhe und Umgebung die Veranstaltung aus. Kaufinteressenten nutzen die Schau erfahrungsgemäß, um sich Tiere auszugucken. "Hier wurden schon etliche Kontakte geknüpft für potenzielle Käufer", weiß Wahlers. So ist auch jemand vom Hannoveraner-Verband vor Ort, um Ausschau nach potenziellen Kandidaten für die Verdener Auktion zu halten.

Die Fohlenschau zieht auch immer viele Laien an, um die Tiere zu bewundern.
Andererseits befinden sich auch immer viele Laien im Publikum, die einfach die prächtigen Tiere bewundern wollen. "Neben fachkundigem Publikum ist es auch immer ein Highlight für Kinder, die sich über die Pferde freuen", sagt Lisa Gronholz, Geschäftsführerin des Vereins. Diesmal ist für die Jüngsten auch eine Hüpfburg dabei. Für Verpflegung ist wie immer gesorgt.
Rund 30 Fohlen zeigen sich dem Publikum, ungefähr zwei Drittel kommen von Vereinsmitgliedern, rund ein Drittel von auswärtigen Züchtern. Die Tiere kommen meistens am Freitag an, bekommen eine Box auf dem Hof und werden vor der Fohlenschau noch ordentlich herausgeputzt. "Sie werden noch richtig schick gemacht und eingeflochten", sagt Lisa Gronholz. Ein Zelt sorgt dafür, dass die Veranstaltung auch bei leichtem Regen stattfinden könnte. Bisher hatte der Verein zumeist Glück mit dem Wetter – alle Auflagen konnten bislang auch ausgerichtet werden.
Bewertung noch vor Wachstumsschub
Die Fohlen werden bewusst in einem so jungen Alter für die Schau ausgewählt. "Die Beurteilung ist leichter, wenn die Tiere noch keinen Wachstumsschub haben", sagt Lisa Gronholz. Allerdings ist der Sprung von wenigen Wochen bis zu fünf Monaten auch schon groß, sagt Dirk Wahlers: "Dafür haben wir ja auch den Profi-Richter." Aufgeteilt sind die Tiere in Spring- und Dressurpferde. Da es bei zweiteren mehr Kandidaten gibt, werden diese noch einmal alterstechnisch eingeteilt.
Wie viele Vereine könnte auch der rund 150 Mitglieder starke Pferdezuchtverein Sudweyhe und Umgebung mehr jüngeren Nachwuchs gebrauchen. Der Pferdemarkt hat sich im Laufe der Jahre jedoch grundsätzlich verändert, sagt Wahlers. So gebe es in der Region nur noch wenige Vereine, die eine Fohlenschau austragen. "Es reduziert sich", sagt er. Die bäuerlichen Betriebe, die das unterstützen, würden auch immer weniger, zudem sei das Hobby eine Kostenfrage und auch das allgemeine Interesse lasse nach.
Lisa Gronholz und Dirk Wahlers sind beide in der Pferdezucht tätig. Wobei sich Gronholz auf Springpferde und Wahlers auf Dressurpferde spezialisiert hat. Worauf sie jeweils bei einem Jungtier achten würden? "Wenn ich ein Springfohlen habe, gucke ich mir den Galoppgang genau an. Der Körperbau ist zudem etwas anders", sagt Gronholz. Bei Dressurpferden sei "vor allem der Trab" ein wichtiges Bewertungskriterium, sagt Dirk Wahlers. Grundsätzlich gebe es Erbfaktoren, die das eine oder andere begünstigen. "Es ist genetisch heutzutage sehr stark festgelegt", sagt Wahlers.