Weyhe-Kirchweyhe. Die ersten "Absolventen" der Kindertagesstätte Räuberkiste in Kirchweyhe sind mittlerweile näher am Renteneintrittsalter als am Kindergarten. Kein Wunder, denn die Einrichtung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ist kürzlich 50 Jahre alt geworden. Ein solches Jubiläum muss gebührend gefeiert werden und das wurde es auch: unter anderem mit Ansprachen, Kaffee und Kuchenbüfett und vielen Gesprächen. Auch der vermeintlich prominenteste frühere Kita-Besucher gab sich die Ehre.

In der Räuberkiste gab es einen Festakt zum Jubiläum der Einrichtung.
Einen "Ort für Eltern und Kinder, der für unzählige Familien ein zweites Zuhause" geworden sei, nannte Einrichtungsleiterin Bettina Meijer die Kita Räuberkiste. Sie muss es wissen: Denn von 50 Jahren Bestehen der Kita ist sie bereits 35 dabei. Seit 1988 ist Meijer in der Räuberkiste tätig. Sie dankte bei ihrer Ansprache ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die die Kinder gut auf den Start ins Leben vorbereiteten. Auch für die Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat der Kita, dem Kirchweyher DRK-Ortsverein und der Weyher Gemeindeverwaltung sprach Meijer ihren Dank aus.
Lobesreden allerorten
Horst Wiesch, Präsident des Diepholzer DRK-Kreisverbandes, gratulierte ebenfalls und lobte, dass die Kita schon "eine sehr lange Zeit" bestehe. Er warf einen Blick zurück in die Geschichte von Kindertagesstätten: Als die Zeit der Kitas anbrach, gab es keinerlei gesetzliche Vorschriften für den Betriebsablauf, ehe die ersten Kita-Gesetze kamen. Auch waren anfangs nur die wenigsten Kinder vor dem Schulalter in Kindertagesstätten untergebracht. Für die Zukunft wünschte Wiesch der Räuberkiste erfolgreichen Weiterbetrieb und strich die "fachlich hoch qualifizierte Kinderbetreuung" heraus.
Bürgermeister Frank Seidel lieferte weitere Informationen zur Kita-Historie: So sei die Räuberkiste nach der Einrichtung an der Jahnstraße der zweitälteste Kindergarten in Weyhe. Anhand der Kita und ihrer Umgebung ließe sich auch das Wachstum der Wesergemeinde seit Bestehen der Einrichtung erkennen: "Früher stand der Kindergarten allein hier", erinnerte sich der Rathaus-Chef aus eigener Erfahrung. Seidel ging nämlich selbst einst in die DRK-Kita.
Über die Jahre hinweg habe sich die Kita natürlich weiterentwickelt, bekam einen Anbau und wurde energetisch saniert, führte der Bürgermeister weiter aus. Als Sprach-Kita sei "der DRK-Kindergarten auf jeden Fall eine Bereicherung", lobte er: "Sie leisten einen Beitrag in der Entwicklung ab dem ersten Lebensjahr." Bettina Meijer nahm abschließend stellvertretend für die gesamte Belegschaft noch ein Präsent des Elternbeirats entgegen. Das Gremium organisiert immer wieder Veranstaltungen wie Theaterstücke oder Feste in der Kita.
Die DRK-Kita Räuberkiste wurde im September 1972 gegründet, die 50-Jahr-Feier wurde pandemiebedingt in dieses Jahr verschoben. In der Einrichtung gibt es insgesamt fünf Gruppen, darunter zwei Regelgruppen mit 66 Kindern sowie zwei Krippengruppen und eine Integrationsgruppe mit insgesamt bis zu 30 Kindern.