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"Schlag den Zins" ist nach Leeste gezogen Früher Reisebüro, heute Bürogemeinschaft

Finanzierungsberater Christian Brummerloh ist ins ehemalige Reisekontor-Büro in Leeste eingezogen. Das Büro teilt er sich mit der Immobilienberatung Bremen und zeitweise auch mit dem Reisekontor.
14.06.2021, 16:28 Uhr
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Früher Reisebüro, heute Bürogemeinschaft
Von Claudia Ihmels

Weyhe-Leeste. Eigentlich wollte Christian Brummerloh nur zum Friseur nebenan, doch dabei entdeckte er, dass die ehemaligen Räume des Reisekontors an der Leester Straße 90d in Leeste zu vermieten waren. Der selbstständige Finanzierungsberater zögerte nicht lange und zog mit seinem Büro von Erichshof nach Leeste. "Schlag den Zins" steht seitdem groß über den Räumen innerhalb der kleinen Ladenzeile, denn Brummerloh sucht für seine Kunden nach guten Zinskonditionen für eine Immobilienfinanzierung. In seinem Büro stehen aber noch zwei weitere Schreibtische: Einer wird von der Immobilienberatung Bremen genutzt, ein weiterer ist für Peggy Koppisch reserviert, die Inhaberin des Reisekontors.

"Die Leute wollen mehr vergleichen", hat Christian Brummerloh festgestellt. Und das mache gerade bei der Finanzierung von Immobilien auch Sinn, schließlich könne man dadurch viel Geld sparen. "Dafür lohnt sich der Blick über den Tellerrand", sagt der 40-Jährige, der Angebote von über 450 Banken einholen kann. Schließlich fahre man auch für eine Kiste Cola einen weiteren Weg, wenn diese im Angebot ist. Dabei gehe es dann nur um kleine Beträge und nicht um sechsstellige Summen wie bei Immobilienfinanzierungen. Dazu komme, dass immer mehr Menschen keine klassische Hausbank mehr haben und sich daher an einen Makler wenden.

Brummerloh ist selbst gelernter Bankkaufmann und diplomierter Finanzmathematiker. Im September 2018 hat sich der Vater von zwei Söhnen selbstständig gemacht und sich dafür "Schlag den Zins" angeschlossen. Unter diesem Zusammenschluss treten mehrere selbstständige Vermittler von Baufinanzierungen im Bremer Raum gemeinsam auf. Zunächst pendelte der Melchiorshauser immer zum Hauptsitz nach Vegesack, bis er im Mai 2020 ein kleines Büro in Erichshof bezog. Im neuen Raum an der Leester Straße richtet Brummerloh sich gerade noch ein, bald soll aber alles fertig sein.

Ohnehin finden durch die Corona-Pandemie viele Beratungen online per Videokonferenz statt. Natürlich sei aber auch eine Beratung im Büro möglich. Christian Brummerloh hat dafür an einer Seite seines Schreibtisches extra eine Plexiglasscheibe anbringen lassen. "Viele Kunden kommen auf Empfehlung", hat er beobachtet. Seine Beratung sei dabei für den Kunden immer kostenlos, betont er. Sein Honorar würden die Banken übernehmen, zu denen er vermittelt.

Eine generelle Empfehlung, für wen welches Darlehen in Frage kommt, hat er nicht. "Jede Situation ist anders. Wichtig ist, dass der Kunde abgesichert ist", sagt Brummerloh, der deshalb auch mit seinen Kunden über deren jeweilige Lebensplanung spricht. Schließlich könne sich die ändern, daran müsse man auch bei der Finanzierung denken und diese entsprechend planen. "Ich finde es klasse, wenn man Leuten dabei hilft, ihren Immobilientraum zu verwirklichen", betont er. Oft sei er auch schon später von Kunden zum Richtfest eingeladen worden, was ihn besonders gefreut habe.

Die Schaufensterfront im neuen Büro hat Christian Brummerloh nur auf der einen Seite in Beschlag genommen, auf der anderen Seite gibt die Immobilienberatung Bremen einen Überblick über ihr Angebot. Dazu gehören neben der Immobilienvermittlung auch Beratung und Bewertung, ebenso beinhaltet das Portfolio der Firma auch Vorträge und Coachings zum Thema. Hauptsitz ist in Bremen, ein weiteres Büro befindet sich in Verden. Der Schreibtisch hinter dem Leester Schaufenster wird bald Mona Löwnau gehören, die Mitarbeiterin der Immobilienberatung Bremen wird die Ansprechpartnerin in Weyhe sein, kündigt Geschäftsführer Maximilian Geßner an. Für den Standort in Leeste habe man sich entschieden, weil man auch viel in der Metropolregion Bremen und besonders auch in Stuhr und Weyhe tätig sei.

Den dritten Schreibtisch im Büro hat Brummerloh für Peggy Koppisch reserviert. Die Inhaberin des Reisekontors betreibt ihre Firma nun alleine im Homeoffice. Die Folgen der Corona-Pandemie haben der Reisebranche bekanntlich schwer zugesetzt und waren auch der Grund, warum das Reisekontor das Büro aufgegeben hat. "Wir hatten ein Jahr keine Einnahmen", sagt Peggy Koppisch. Auch die Überbrückungshilfen hätten das nicht auffangen können. Online und per Telefon ist das Reisekontor nun zu erreichen, auf Wunsch bietet Koppisch auch Beratungen am alten Standort an. Sonnabends könne sie das Büro auf jeden Fall nutzen, ansonsten auf Zuruf. So ihre Vereinbarung mit Christian Brummerloh, für die sie sehr dankbar ist.

"Ich freue mich auch, dass mir viele Stammkunden erhalten geblieben sind", sagt Peggy Koppisch, die dennoch positiv in die Zukunft blickt. Die ersten Buchungen würden bereits wieder eintrudeln und nun sei es auch reell, dass die Reisen auch stattfinden können. Am Angebot des Reisekontors habe sich im Prinzip nichts geändert, Peggy Koppisch arbeitet nun aber verstärkt mit Anbietern zusammen, mit denen sie während der Pandemie gute Erfahrungen gemacht hat. Einige kleinere Anbieter für Fahrrad- und Motorradtouren seien hinzugekommen. Dass ihr ehemaliges Geschäft nun eine Bürogemeinschaft ist, findet sie gut: "Das ist eine viel bessere Raumnutzung. Gerade jetzt, wo Platz Mangelware ist, ist das ein ganz tolles Konzept."

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